Jede gute Idee zählt

Auf einem Forum in der Hermeskeiler Hochwaldhalle soll am Donnerstag, 10. Januar, ab 18.30 Uhr die breite Öffentlichkeit über die Ziele der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) "Erbeskopf" informiert werden. Ausdrücklich erwünscht sind dabei die Mitwirkung der Bürger und Vorschläge aus dem Plenum, welche Projekte im Aktionsgebiet bis 2013 mit EU-Mitteln umgesetzt werden könnten.

 Seine Vermarktung mit EU-Zuschüssen soll das Startprojekt der Lokalen Aktionsgruppe „Erbeskopf“ sein: Schon vor einigen Monaten haben Ralf Becker, Gemeinde Morbach, Joachim Albrech, Taurus-Institut, sowie die Bürgermeister Gregor Eibes (Morbach), Michael Hülpes (Hermeskeil) und Hans-Dieter Dellwo (Thalfang) mit Petra Hödl von der Bäckerei Gätz (Morbach) und Lothar Helfgen vom Kulturamt (von links) das Hunsrücker Bündel mit der „Schmier“ erstmals vorgestellt.TV-Foto: Ursula Schmieder

Seine Vermarktung mit EU-Zuschüssen soll das Startprojekt der Lokalen Aktionsgruppe „Erbeskopf“ sein: Schon vor einigen Monaten haben Ralf Becker, Gemeinde Morbach, Joachim Albrech, Taurus-Institut, sowie die Bürgermeister Gregor Eibes (Morbach), Michael Hülpes (Hermeskeil) und Hans-Dieter Dellwo (Thalfang) mit Petra Hödl von der Bäckerei Gätz (Morbach) und Lothar Helfgen vom Kulturamt (von links) das Hunsrücker Bündel mit der „Schmier“ erstmals vorgestellt.TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil/Thalfang. Seit kurzem ist es offiziell: Als eine von zwölf lokalen Aktionsgruppen (LAG) in Rheinland-Pfalz kommt die LAG Erbes kopf bis 2013 in den Genuss von Zuschüssen, die von der Europäischen Union kommen (siehe Extra 2). "Wir sind froh, dabei zu sein", betont der Hermeskeiler Bürgermeister und LAG-Vorsitzende Michael Hülpes. Auch sein Amtskollege Hans-Dieter Dellwo aus der namensgebenden VG Thalfang am Erbeskopf begrüßt es ausdrücklich, "dass diese interkommunale Zusammenarbeit zustande gekommen ist, die das Wir-Gefühl in Hochwald und Hunsrück unterstreicht".Nach erfolgreicher Bewerbung und formeller Anerkennung geht es nun ans Eingemachte: In den nächsten drei Monaten soll die LAG ihre Entwicklungsziele fixieren und präzisieren. Ein wichtige Rolle spielt dabei unter dem Schlagwort des "Bottom-Up-Prinzips" ("von unten nach oben") ein öffentliches Forum in der Hermeskeiler Hochwaldhalle am Donnerstag, 10. Januar. "Wir informieren die Zuhörer dort darüber in welche Richtung unsere Überlegungen gehen. Es wird aber auch großen Wert auf die breite Beteiligung der Bevölkerung gelegt. Die Teilnehmer sollen uns Vorschläge für innovative Projekte mit auf den Weg geben", sagt LAG-Geschäftsführer Werner Haubrich. In der folgenden Woche soll diese Ideensammlung dann in Workshops zu den drei zentralen Handlungsfeldern (siehe Extra 1) näher besprochen werden.Aktuell liegen bereits 86 Vorschläge aus den neun beteiligten Kommunen auf dem Tisch. Davon entfallen allein 68 auf den Bereich "Tourismus". So regt die VG Thalfang laut Dellwo in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer einen Kreativ-Wettbewerb zum Thema "Erbeskopf-Gipfel" an. Dabei geht es um die gestalterische Aufwertung des höchsten Punkts im Land, den bislang nur ein Holzturm ziert. Zwar müsse noch exakt festgelegt werden, wie viel Prozent von den 1,4 Millionen Euro an EU-Zuschüssen in welches Handlungsfeld gesteckt werden. Prinzipiell sei aber eine etwa gleichrangige Verteilung des Geldes gefordert, sagt Joachim Albrech, Geschäftsführer des Taurus-Instituts. Während in Hermeskeil im Bereich "Lebensorganisation" beispielsweise die Idee entstanden ist, Bouleplätze als Kommunikationszentren für Jung und Alt einzurichten, kommt aus Morbach neben dem Vorschlag eines Energielehrpfades bereits ein handfestes Ergebnis, das bereits in der Zeit des gemeinsamen "Regionalmanagments Hochwald" entstand: die "Hunsrücker Schmier" und das "Hunsrücker Bündel". "Wir werden vorschlagen, dass deren Vermarktung unser Start-Projekt werden soll", betont Hülpes. Mit Blick auf die künftigen Vorhaben weist er aber darauf hin, dass das etwaige Denken, dass die Zuschüsse wie mit einer Gießkanne zu gleichen Teilen über die einzelnen Kommunen verstreut werden müssten, fehl am Platze ist. "Erste Priorität ist, dass die Projektvorschläge unseren Leitlinien und Entwicklungszielen entsprechen". Der Regionalproporz sei diesem Grundsatz untergeordnet. extra 2 LAG Erbeskopf: Mitglieder der LAG Erbeskopf sind die Verbandsgemeinden (VG) Hermeskeil, Kell, Thalfang, Birkenfeld und Herrstein, die Einheitsgemeinde Morbach, Teile der VG Ruwer und Bernkastel-Kues sowie drei Stadtteile von Idar-Oberstein. Im Aktionsgebiet mit seinen 129 Ortsgemeinden wohnen insgesamt über 96 000 Menschen. In der Förderperiode bis 2013 darf die LAG Erbeskopf Zuschüsse in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro aus dem EU-Topf des Leader-Programms erwarten. Erklärtes Ziel des Leader-Ansatzes ist es, für den ländlichen Raum neue Impulse für wirtschaftliche Fortentwicklung und Beschäftigung anzustreben.Extra 1 Drei zentrale Themen: Die LAG Erbeskopf hat sich unter ihrem in Zusammenarbeit mit dem Trierer Taurus-Institut entwickelten Motto "Natürlich - energiegeladen - auf der Höhe" drei strategische Handlungsfelder auf die Fahnen geschrieben. Es sollen Projekte aus den Bereichen "Tourismus und Freizeit", "Energie" und "Lebensorganisation" verwirklicht werden. Beim letztgenannten Schwerpunkt geht es laut Theorie darum, neue Konzepte für die Sicherung der infrastrukturellen Grundversorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum umzusetzen, die soziale Dorfentwicklung (zum Beispiel durch die Einrichtung von Mehrgenerationenhäusern) voranzutreiben und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Der Fördersatz für diese Vorhaben liegt bei 55 Prozent. Den Rest müssen die Projektträger, zum Beispiel die betreffende Ortsgemeinde, schultern.

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