Jede Meinung zählt

Wiltingen. Die Weinbaugemeinde Wiltingen hat große Anstrengungen unternommen, den ursprünglichen Dorfcharakter ihres Ortes zu bewahren. Die Bürger hoffen, dass die Maßnahmen auch vor dem Urteil der Kreiskommission "Unser Dorf soll schöner werden" Bestand haben.

"Hier fehlt ein Baum, dort hätte noch eine Parkbank hingepasst." - Die Mitglieder der Bewertungskommission hielten sich während der Besichtigung mit Kritik nicht zurück. Der Teufel liegt anscheinend im Detail, wenn es darum geht, in die engere Auswahl der attraktivsten Orte im ländlichen Raum aufzusteigen. Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger ließ sich jedoch nicht entmutigen, denn er hielt noch einige Trümpfe in der Hand.Im Rahmen eines langfristig angelegten Dorfentwicklungskonzeptes konnten bereits einige Projekte in Wiltingen umgesetzt werden: "Ein Rastplatz für Radfahrer an der Saarbrücke, die Begrünung der Kläranlage sowie die Restaurierung des historischen Steinbrücker Kreuzes sind die ersten Maßnahmen, die wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln verwirklichen konnten", fasste Rommelfanger die Veränderungen im Dorf zusammen.Mit Weinfesten Gäste von außerhalb anlocken

Die Meinung der Bürger war der Gemeinde dabei wichtig - sogar die der Allerkleinsten: In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendausschuss sowie dem Kindergarten wurde der neue naturnahe Kinderspielplatz geplant und gestaltet. "Das gemeinschaftliche Engagement schlägt sich positiv in der Gesamtbewertung nieder", sagt Cornelia Strupp, die das soziale und kulturelle Leben im Dorf unter die Lupe nimmt.Mit mehr als 25 Vereinsveranstaltungen im Jahr wird der generationsübergreifende Zusammenhalt aktiv gelebt. Nun hofft die Gemeinde, mit größeren Weinfesten auch Gäste von außerhalb anzulocken. "Wirsetzen dabei auf das privatwirtschaftliche Engagement in der Gastronomie und der Winzerschaft", sagt Rommelfanger. Ein von heimischen Künstlern entwickeltes Logo soll dem Dorf als werbewirksames Erkennungszeichen dienen.Dem individuellen Engagement der Bürger ist es größtenteils auch zu verdanken, dass die prächtigen Winzervillen, die sich in den engen Gassen um die neugotische Kirche schmiegen, in neuem Glanz erstrahlen. "Das ist im Landkreis einzigartig und ein unbezahlbarer Schatz", so das Urteil des Denkmalpflegers HelmutLöwenberg. Bis hin zur Farbe des Anstrichs, hatten sich die meisten Besitzer bei der Renovierung an die Beratung der Verwaltung gehalten.Gute Ansätze konsequent umsetzen

Auf zustimmendes Nicken in der Jury trafen auch die Pläne der Gemeinde, den veralteten Weinlehrpfad neu zu konzipieren und auf die Gegebenheiten vor Ort anzupassen. "Ganz nach dem Motto: Weinbau in Wiltingen - früher und heute", sagt Rommelfanger. Der direkte Bezug zur Natur ist allgegenwärtig.Mit Begeisterung hatten dieAnrainer der Innerortsstrassen die groß angelegte Baumpflanz-Aktion angenommen. Bereits die Kleinen werden für ihre Umwelt sensibilisiert: Der "Kindergarten im Grünen" konnte sich mit der Unterstützung der Eltern zur festen Institution etablieren.Dass Wiltingen ein Ort zum Wohlfühlen ist, der optimistisch in die Zukunft schaut, konnte der Ortsbürgermeister der Bewertungskommission glaubhaft vermitteln. "Viele gute Ansätze sind erkennbar, wichtig ist nun, dass diese auch konsequent umgesetzt werden", lautet der Appell des Kommissionsleiters Joachim Maierhofer.

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