Jetzt fehlt nur noch der Schnee!

Neuhütten/Züsch · Klein, fein und familiär: Das ist das Kennzeichen des Wintersportplatzes Dollberg in Neuhütten. Das einzige Alpinskigebiet im Kreis Trier-Saarburg hebt sich damit vom größeren Trubel am Erbes kopf ab. Trotzdem sieht der Betreiberverein vor der beginnenden Skisaison gute Chancen auf mehr Besucher als früher. Das liegt am Aus für den Wintersport am nahe gelegenen Peterberg im Saarland.

 Hoffen auf den Wintereinzug am Wochenende: Skiklub-Vorsitzender Hans-Josef Schmitt postiert sich mit einem Paar Ski und einem aufgeblasenen LKW-Schlauch für die Tubing-Bahn am Rand der noch grünen Piste.TV-Foto: Axel Munsteiner

Hoffen auf den Wintereinzug am Wochenende: Skiklub-Vorsitzender Hans-Josef Schmitt postiert sich mit einem Paar Ski und einem aufgeblasenen LKW-Schlauch für die Tubing-Bahn am Rand der noch grünen Piste.TV-Foto: Axel Munsteiner

Neuhütten/Züsch. "Unser Schlepplift ist betriebsbereit. Wenn Schnee fällt, können wir ihn anschalten, und dann geht\'s sofort los. Vielleicht klappt\'s ja schon am Wochenende." Das sagt Hans-Josef Schmitt mit Blick auf die Wettervorhersagen. Er ist seit Oktober neuer Vorsitzender des Skiclubs Dollberg. Er ist damit Nachfolger von Gilbert Roth, der zwölf Jahre lang Chef des Skizirkusses im einzigen Wintersportgebiet des Kreises Trier-Saarburg war.
Der 1973 gegründete Skiclub - seine rund 200 Mitglieder kommen zumeist aus Neuhütten und Züsch - betreibt den Wintersportplatz mit seiner 250 Meter langen Piste ehrenamtlich und finanziert alles aus der Vereinskasse (siehe Extra).
Erweiterung der Piste geplant


Deshalb sei klar, so Schmitt: "Mit dem Erbeskopf können wir uns nicht messen. Da ist natürlich viel mehr Trubel. Wir können hier am Dollberg auch keinen Kunstschnee machen. Für Schneekanonen haben wir erstens nicht das Geld und vor allem nicht genug Wasser." Denn an den Dollbergen gibt es ein Wasserschutzgebiet.
Auch was den Anfahrtsweg der Wintersportler betrifft, hat der Dollberg gegenüber der höchsten Erhebung in Rheinland-Pfalz Nachteile. "Von der Mosel aus sind die Leute schneller am Erbes kopf", sagt Schmitt.
Aus einer anderen Richtung gilt dies aber nicht. Für Skifahrer aus dem Saarland liegt der Dollberg über die Autobahnabfahrt Otzenhausen deutlich näher als der Erbeskopf. Deshalb ist es schon seit vielen Jahren so, dass "weit über die Hälfte unserer Gäste aus dem Saarland kommen", so der Vereinschef.
Und es könnten noch mehr werden. Denn erst kürzlich wurde bekannt, dass es auf dem nahen Peterberg in Nonnweiler in Zukunft keinen Wintersport mehr geben wird (der TV berichtete). Ergo läuft im ganzen Saarland kein Skilift mehr. "Wir rechnen schon damit, dass wir von dieser Situation etwas profitieren können und der ein oder andere Besucher mehr aus dem Saarland zu uns kommt", sagt Schmitt. An guten Wochenenden tummeln sich nach seiner Auskunft schon mal "um die 300 Leute" auf der Dollberg-Piste. Genau gezählt wird aber vom Verein nicht.
Sorgen hatte sich der Club eine Zeit lang wegen eines anderen Themas gemacht. Im Zusammenhang mit dem Nationalpark war es zunächst etwas unklar, ob damit dem Skibetrieb am Dollberg das Aus droht. Diese Befürchtungen erwiesen sich aber als unbegründet. Der Wintersportplatz hat Bestandschutz und liegt außerhalb der Gebietskulisse des Nationalparks. "Vielleicht eröffnet sich für uns dadurch sogar eine andere Möglichkeit", sagt Schmitt. Und zwar geht es um die Erweiterung der Piste. Dieses Vorhaben wollte der Club schon Anfang der 1990er Jahre anpacken. Dann aber machten "Vivien" und "Wiebke" den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Denn dann hätte ausgerechnet der junge Fichtenbestand gerodet werden müssen, der von den Orkanen verschont blieb. Diese Bäume durften damals nicht gefällt werden. "Jetzt heißt es ja, dass im Nationalpark die Fichtenwälder ausgedünnt werden sollen. Vielleicht haben wir also eine Chance, dass uns diesmal die Erweiterung genehmigt wird", so Schmitt.Extra

Wintersport am Dollberg: Am Südhang der Dollberge bei Neuhütten erwartet Skifahrer eine 250 Meter lange Piste, die komplett mit Flutlicht beleuchtet werden kann. Eine ungewöhnliche Attraktion ist seit 2005 die sogenannte Tubing-Bahn - das ist eine Eisrinne, durch die man mit aufgeblasenen LKW-Schläuchen bergab schliddert. Eine urige Skihütte lädt zum Einkehrschwung ein. Montags bis donnerstags läuft der Schlepplift von 15 bis 19 Uhr. Freitags startet der Lift ebenfalls um 15 Uhr. Es ist dann aber "Open End". Samstags geht\\'s um 13 Uhr los - ebenso mit "Open End". Sonntags läuft der Lift von 11 bis 19 Uhr. Der Vorstand legt in seiner Sitzung am Sonntag die künftig gültigen Preise fest. Bislang kostet die 20er-Karte fünf Euro für Erwachsene und vier Euro für Jugendliche. Der Verein denkt aber darüber nach, auch eine Zehner-Karte anzubieten. Schneetelefon unter 06503/3445. Aktuelle Infos, ob der Lift läuft, liefert auch die Internet-Homepage www.skiclub-dollberg.de ax

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