Wiederaufbau Jetzt geht’s an die Innereien

Saarburg · Das Saarburger Rathaus auf dem Schlossberg wird derzeit entkernt. Das Notdach ist noch nicht beauftragt, wird aber teuer.

 Das, was der Brand vom Dach des historischen Verwaltungsgebäudes übrig gelassen hat, ist bis auf einen Giebel und den Übergang zum Nachbargebäude abgeräumt. Nun wird entkernt.

Das, was der Brand vom Dach des historischen Verwaltungsgebäudes übrig gelassen hat, ist bis auf einen Giebel und den Übergang zum Nachbargebäude abgeräumt. Nun wird entkernt.

Foto: Marion Maier

Vom einstigen Dach des Saarburger Verwaltungsgebäudes ist fast nichts mehr übrig. Was in der Nacht zum 20. August nicht abgebrannt ist, haben Arbeiter mit Hilfe von Kränen abgeräumt. Provisorisch wurde der verbliebene Boden mit Planen bedeckt. Er ist laut Bürgermeister Jürgen Dixius von innen abgestützt. Ein Giebel wurde außen abgestützt.

Derzeit wird das restliche, in weiten Teilen durch Löschwasser geschädigte Gebäude entkernt. Bürgermeister Jürgen Dixius erklärt: „Das Stroh-Lehm-Gemisch zwischen den Deckenbalken kommt raus.“ Der Lehm habe sich voll Wasser gesaugt und halte es fest. Dies könne man so nicht trocknen. Das Gemisch werde durch moderne Isolierung ersetzt. Der Auftrag für die Trocknung des übrigen Gebäudes ist zudem vergeben.

Die Akten, die aus dem denkmalgeschützten Bau gerettet wurden, sind mittlerweile von einer Spezialfirma gereinigt wieder zurückgekehrt, schildert Dixius weiter. Einzelne Akten seien gefriergetrocknet worden, eine schonende Art der Trocknung. Das Wasser wird unter Vakuum entzogen. So wird verhindert, dass Seiten verkleben und Druckerschwärze ausblutet. Auch in Dixius’ sparsam ausgestattetem Büro im Gebäude Schlossberg 3 stehen ein paar Kartons mit Akten an den kahlen Wänden. Er sagt: „Wenn ich Zeit habe, räume ich die Kisten auch mal alle aus.“ Doch ansonsten sei aus Sicht der Verwaltung die Arbeit im Bezug auf die Brandschäden derzeit gemacht.

Als nächstes geht es darum, das Verwaltungsgebäude winterfest zu bekommen. Die jetzige Plane ist nicht isoliert und hält deshalb auch keine Wärme. Ein provisorisches Dach muss für die 1000 Quadratmeter Grundfläche errichtet werden. Laut Dixius wurde und wird auch mit den Planern der Versicherungen diskutiert, ob ein großes Gerüst mit aufschiebbarem Dach aufgebaut wird, unter dem man arbeiten kann und das auch jede Menge kostet. Oder ob beispielsweise ein Foliendach ausreicht. Den Auftrag dafür wird nicht, wie angekündigt, der Bauausschuss vergeben, sondern der Verbandsgemeinderat. Denn laut Dixius hat der Rat zwar einzelne Planungsaufträge an den Ausschuss delegiert, doch auch nur im Rahmen der von der Versicherung bereitgestellten Soforthilfe von 600 000 Euro. Der Bürgermeister rechnet bei dem Notdach mit Kosten von mehr als 500 000 Euro. Der Rat soll die Entscheidung voraussichtlich am Donnerstag, 18. Oktober, treffen. Der Termin ist jedoch noch nicht mit allen Seiten abgeklärt. Die weitere Planung: Im Herbst 2018 werden die Architektenleistungen nach einer europaweiten Ausschreibung vergeben. Im Frühjahr 2019 beginnt der Wiederaufbau. Dauer: noch unklar.

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