"Jetzt ist Schluss!"

KONZ. In der Sache sind die Parteien gar nicht so weit auseinander. Aber um die Frage, ob und wann das Projekt "Ferienpark Tawern" öffentlich erörtert werden kann, entbrannte im Verbandsgemeinderat Konz am Donnerstag eine heftige Auseinandersetzung.

"Jetzt ist Schluss!" Bürgermeister Winfried Mann schlug auf den Tisch und beendete unter erheblicher Strapazierung seiner Stimmbänder die Auseinandersetzung. Tatsächlich hatte sich im Verbandsgemeinderat eine Diskussion um die Förderung der Ganztagsschule unversehens zu einer schulpolitischen Grundsatzdebatte zwischen CDU und FWG einerseits, SPD und Grünen andererseits entwickelt. In der Sache war man sich einig

Dabei war man sich in der Sache so einig, dass der SPD-Antrag am Ende mit einer geringfügigen Änderung angenommen werden konnte. Selbstverständlich waren alle für kompetente Info-Veranstaltungen zur Ganztagsschule an den Grundschulen der Verbandsgemeinde und auch für die Ganztagsschule selber.Auch eine andere Angelegenheit, die auf der Sitzung zu einigen Spannungen führte, war in mancher Hinsicht unstrittig. Ausgelöst wurde die Debatte durch einen Antrag der Grünen auf umfassende Information des Verbandsgemeinderats über den Stand des Projekts "Ferienpark Tawern-Fellerich", und zwar in der öffentlichen Sitzung. Selbstverständlich seien sie, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzender Klaus Rohles, in nicht-öffentlicher Sitzung ausreichend informiert worden. Grundsätzliche Einwände gegen das Projekt, in Tawern ein Feriendorf mit Golfplatz zu errichten, machten weder die Grünen noch die den Antrag unterstützende SPD geltend, verwiesen allerdings auf Änderungen gegenüber der ursprünglichen Planung. Es gehe, so Klaus Rohles und SPD-Fraktionsvorsitzender Lothar Rommelfanger unisono, um eine frühzeitige Information der Öffentlichkeit.Öffentlichkeit? Für Bürgermeister Manns kein Problem – allerdings erst, wenn der Bebauungsplan von der Genehmigungsbehörde förmlich abgesegnet worden sei. Ein ungenehmigtes Projekt in die öffentliche Diskussion zu lancieren, halte er nicht für akzeptabel, schon weil die Gefahr bestehe, potenzielle Investoren zu verschrecken. Im Übrigen seien die 118 Betroffenen von ihm persönlich umfassend ins Bild gesetzt worden.So tat sich ein Bruch auf zwischen Grünen und SPD einerseits und der Verwaltung samt den unterstützenden CDU-, FWG- und FDP-Fraktionen andererseits. Während die eine Seite von der Verwaltung verlangte, eine allgemeine Diskussion noch in der Projektphase zu ermöglichen, wollte die andere das Projekt erst in die Öffentlichkeit bringen, nachdem es spruchreif geworden war. Zu einer förmlichen Abstimmung kam es nicht. Die Frage, wie viel Öffentlichkeit zu welchem Zeitpunkt ein solches Projekt verträgt, blieb also ungeklärt.Gute Nachrichten von den Touristikbüros

Neben Routineangelegenheiten, die jeweils einstimmig erledigt wurden, befasste sich der Verbandsgemeinderat außerdem mit einer Bilanz der Saar-Obermosel-Touristik. Stefanie Koch präsentierte nicht nur eine lange Liste unterschiedlicher Aktivitäten in den beiden Touristikbüros Konz und Saarburg, sondern brachte den Ratsmitgliedern auch eine frohe Botschaft mit. 41 491 Gäste suchten im Jahr 2004 die Verbandsgemeinden Konz und Saarburg auf, bei 131 243 Übernachtungen und einer Auslastung der Unterkünfte von 28,8 Prozent im Jahresdurchschnitt. Das ist bei den Gästezahlen gegenüber 2003 ein Zuwachs von 5,6 Prozent. Zum Vergleich: Der Kreis Trier-Saarburg verzeichnete in selben Zeitraum ein Minus von 3,6 Prozent.

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