Jobcenter soll Brunoplatz beleben - Umfeld soll verschönert werden

Konz · Das Jobcenter Konz ist von der Innenstadt nach Karthaus umgezogen. Ein erster Schritt für die Wiederbelebung des Brunoplatzes ist damit getan. Warum dieser Standort ausgewählt wurde und was genau ein Jobcenter macht, hat der TV anlässlich der Eröffnung zusammengetragen.

Jobcenter soll Brunoplatz beleben - Umfeld soll verschönert werden
Foto: (h_ko )

Die 200 Quadratmeter große Dienststelle des Jobcenters mit sechs Mitarbeitern hat ihre Pforten nun am Brunoplatz geöffnet. Das könnte ein erster Impuls sein, um diesen Platz wieder zu beleben. Das Projekt Soziale Stadt, das seit 2011 läuft, möchte die Lebenssituation der Bewohner im Stadtteil Karthaus durch bauliche und soziale Veränderungen verbessern.

Quartiersmanager Dominik Schnith erläutert den Zusammenhang zwischen dem Standort des Jobcenters und dem Projekt: "Die Ansiedlung des Jobcenters am Brunoplatz fügt sich sowohl unter sozialen als auch städtebaulichen Gesichtspunkten ein." In sozialer und infrastruktureller Hinsicht sei der Standort am Brunoplatz gut geeignet, um die Angebote des Jobcenters nah an die Bürger des Stadtteils zu bringen. In städtebaulicher Hinsicht belebt laut Schnith das Jobcenter neben der Sparkassenfiliale den Brunoplatz wieder. Schnith erhofft sich, dass auch noch der leerstehende Querbau, in dem früher ein Einkaufsmarkt war, wieder sinnvoll genutzt werden kann. Das sei auch den Bürgern des Stadtteils ein großes Anliegen.Viel Potenzial


Das sieht Bürgermeister Karl-Heinz Frieden ähnlich: "Konz-Karthaus liegt uns am Herzen. Es ist uns ein großes Anliegen hier Fuß zu fassen." Das neue Jobcenter passe gut zum Projekt, da der Brunoplatz nun neu gestaltet werden solle. "Der Stadtteil hat viel mehr Potenziale, die noch genutzt werden müssen", so Frieden.
Für das Jobcenter sind sowohl der Landkreis Trier-Saarburg, als auch die Bundesagentur für Arbeit zuständig. Landrat Günther Schartz lobt die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten: "Es ist ein Miteinander auf Augenhöhe im Jobcenter." Es ist ihm besonders wichtig, dass das Jobcenter nah am Kunden ist. Der Standort Karthaus sei dafür besonders geeignet.

Die "Kunden" in Konz, das sind laut Geschäftsführer der Jobcenter im Kreis Trier-Saarburg, Rüdiger Schneider, "ungefähr 430 sogenannte Bedarfsgemeinschaften." Eine Bedarfsgemeinschaft sind eine oder mehrere Personen, die Leistungen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) beziehen. Dieses Gesetz, umgangssprachlich bekannt als Hartz-IV-Gesetz, regelt die Grundsicherung für Arbeitssuchende.

Rüdiger Schneider über die Personengruppen, die im Jobcenter betreut werden: "Neben vielen Singles befinden sich da auch viele Familien mit Kindern, die von der Grundsicherungsleistung des SGB II leben. Insgesamt sind das 1200 Personen." Der Fokus der Betreuung liegt laut Schneider auf den Personen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren. Zu den Kernaufgaben des Jobcenters gehören "zwei große Blöcke", so Schneider: Einerseits die Gewährung der Leistungen zum Lebensunterhalt sowie Kosten der Unterkunft und Heizung. Andererseits die Integration in den Arbeits- oder Ausbildungsmarkt sowie diverse Weiterbildungsmaßnahmen. Schneider: "Bei der Integration in den Arbeitsmarkt arbeitet das Jobcenter eng mit dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Trier zusammen." Das Geld für die Leistungen nach dem SGB II stammt sowohl vom Bund als auch von der Kommune. "Wir sind eine Mischbehörde", sagt Schneider. "Die Leistungen zum Lebensunterhalt sowie der gesamte Intgegrationssektor sind Bundesmittel. Der kommunale Anteil sind die Kosten der Unterkunft und Heizung."Extra

Im März 2015 waren in der Stadt Konz 450 Menschen arbeitslos gemeldet, darunter 257 Männer und 193 Frauen. Den Weg aus der Arbeitslosigkeit fanden 115 Menschen. In der Versichertengemeinschaft des SGB III, also bei jenen Menschen, die meist noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind, waren im März 194 Personen arbeitslos gemeldet, 118 Männer und 76 Frauen. Im Jobcenter, das gemeinsam von Arbeitsagentur und Kommune betrieben wird und die Langzeitarbeitslosigkeit nach SGB II regelt, waren im März 256 Personen - 139 Männer und 117 Frauen - arbeitslos gemeldet. Im März 2015 waren im Landkreis Trier-Saarburg 2811 Menschen arbeitslos gemeldet, darunter 1566 Männer und 1245 Frauen. Den Weg aus der Arbeitslosigkeit haben 818 Menschen gefunden. Quelle: Pressestelle der Agentur für Arbeit Trier jwa

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