Jörg Clemens: Förster aus Leidenschaft

Hermeskeil · Über Jahrzehnte war Hubert Clemens Revierförster im Stadtwald von Hermeskeil. Sein Sohn Jörg Clemens setzt diese Tradition fort und ist in seine Fußstapfen getreten. Die Arbeit hat sich in den vergangenen Jahren aber verändert.

 Jörg Clemens trat in die Fußstapfen von Vater Hubert. Er verwaltet jetzt den Waldreichtum von Hermeskeil.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Jörg Clemens trat in die Fußstapfen von Vater Hubert. Er verwaltet jetzt den Waldreichtum von Hermeskeil.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Auf einer Fläche von 1150 Hektar stehen auf dem Hermeskeiler Stadtgebiet Bäume. Für Förster Jörg Clemens, der die Arbeit seines Vaters Hubert fortsetzt, ist das ein besonderer Schatz für die Stadt und ihre Menschen. "Seit dem Mittelalter wird der Hermeskeiler Wald gepflegt", sagt der 43-Jährige mit Stolz.
Menschen ganz nah


Die besondere Mischung macht\'s: Nadel- und Laubholz sind in allen Altersklassen vertreten. Das macht den Wald stabil. Selbst im Krieg habe der Wald rund um Hermeskeil nicht stark gelitten. Nur wo es Bombentrichter gab, musste ein so genanntes "Splitterbuch" geführt werden.
"Gerade in der Stadt spielt der Wald für das Klima und die Naherholung eine wesentliche Rolle", sagt Clemens, und: "Der Wald prägt das Bild unserer Heimat."
Der Forst spielte als Arbeitsplatz jedoch in früheren Zeiten eine größere Rolle als heute. Die starke Mechanisierung der Holzernte reduziert die Zahl der kommunalen Waldarbeiter immer stärker.
Der Beruf des Vaters Hubert hat Clemens schon als Kind geprägt: "Förster sein ist mein Traumberuf." Er freut sich, wenn die Setzlinge, die er in den 1980er Jahren mit dem Vater anpflanzte, sich zu starken Stämmen entwickeln. Der Förster, klärt Clemens auf, sei heute allerdings nicht mehr der Alleinherrscher im Wald. Durch das System des technischen Produktionsleiters mussten Kompetenzen abgegeben werden. Mehr Teamarbeit sei heute gefragt.
"Dienstleistung ist heute das Zauberwort", sagt Clemens, denn die Anforderungen der Kunden, vor allem in der Industrie, steigen stetig, vor allem was die Lieferzeiten angeht. Doch ohne den Wald wäre Hermeskeil ärmer, und das nicht nur finanziell.
Clemens versteht seinen Job als Waldgestalter, der in Zeiträumen von 80 bis 120 Jahren denken muss. So lange dauert es, bis ein kleiner Setzling zum hiebreifen Baum herangewachsen ist. Der Klimawandel macht dem Wald allerdings immer mehr zu schaffen. Gegen die Auswirkungen von Stürmen oder Käferbefall kämpft auch Clemens.
"Die Herausforderung wird es sein, die Vielfalt von Baumarten zu pflegen und dem Wald widerstandsfähiger zu machen", sagt der Forstmann. Vielfalt bringe Stabilität und damit auch mehr Gewinn. doth

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