Zweimal Radspaß in der Region Saar-Pedal und Radwegfest – Zwei Täler und Tausende Radler (Fotos/Video)

Mertesdorf/Saarburg · Mit Saar-Pedal und der Jubiläumsveranstaltung 10 Jahre Ruwer-Hochwald-Radweg hat es gleich zwei Radveranstaltungen an einem Wochenende gegeben. Bei beiden war viel Betrieb.

Strampeln, rasten, feiern: Jubiläumsfest lockt Hunderte Radler auf den Ruwer-Hochwald-Radweg
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Strampeln, rasten, feiern: Jubiläumsfest lockt Hunderte Radler auf den Ruwer-Hochwald-Radweg

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Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Erst lacht die Sonne, dann regnet es heftig: Das Wetter hat am Samstag nicht ganz mitgespielt. Zum Jubiläumsfest sind trotzdem viele Radfans in den Hochwald und ins Ruwertal gekommen, um den zehnten Geburtstag des Ruwer-Hochwald-Radwegs zu feiern. Im Saartal haben am Sonntag beim Saar-Pedal die Teilnehmer mehr Wetterglück gehabt.

Eine 50 Kilometer lange Erfolgsgeschichte – das ist der Ruwer-Hochwald-Radweg für die Tourismus-Verantwortlichen und Politiker im Hochwald und Ruwertal. Vor zehn Jahren wurde die Radroute auf der Trasse der ehemaligen Hochwaldbahn zwischen Hermeskeil und Trier eröffnet.

Der Startschuss zum Jubiläumsfest fällt am Vormittag in Reinsfeld mit einem kurzen Festakt. Hartmut Heck, beauftragter Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil, betont die Bedeutung des Radwegs, der sich „immer größerer Beliebtheit“ erfreue. „Er ist eingebettet in eine wunderschöne Naturlandschaft, gesäumt von vielen Sehenswürdigkeiten und Lokalen, die zum Verweilen einladen.“ Stephanie Nickels, Bürgermeisterin der VG Ruwer, spricht von einem „gelungenen interkommunalen Projekt“. Der Weg sei damals der teuerste im Land gewesen, habe die Region jedoch touristisch deutlich vorangebracht. Urlaubsgäste und Einheimische nutzten die Strecke im Sommer wie im Winter, sagt Martin Alten, Beigeordneter der VG Saarburg-Kell. Der Ruwer-Hochwald-Radweg sei eine „Bereicherung und Attraktion für die gesamte Region“.

Um die Unterhaltung des Wegs kümmert sich der Verein Erholungsgebiet Hochwald, an dem alle drei Anrainer-Verbandsgemeinden beteiligt sind. Sie haben das Geburtstagsfest gemeinsam über ihre Touristinformationen organisiert. Entlang des Wegs zwischen Reinsfeld und Mertesdorf bieten Vereine und Gruppen aus den Dörfern Essen und Getränke an. An manchen Stellen gibt es Konzerte von Gesangs- und Musikvereinen. In Reinsfeld verschwinden pünktlich zum Start um 11 Uhr die grauen Regenwolken, und die Sonne bringt die Radler zum Schwitzen.

Unter denen, die sich im Hochwald auf den Weg machen, sind ein Dutzend Teilnehmer der Vor-Tour der Hoffnung. Die Benefiz-Radtour, bei der auch prominente Sportler und Politiker mitfahren, ist vom 11. bis 13. August im Kreis Trier-Saarburg unterwegs und sammelt Spenden zugunsten krebskranker Kinder.

„Wir wollen hier Werbung für unsere Aktion im Sommer machen“, sagt Johnny Klein, einer der Organisatoren. Allein in Reinsfeld kommen rund 280 Euro Spenden zusammen. Mit ihrem Besuch, sagt Klein, wollten die Benefizradler aber auch die Orte entlang des Ruwer-Hochwald-Radwegs unterstützen. „Das Fest ist eine tolle Sache, und der Radweg ist wunderbar. Schöne Landschaft, Gastronomie – alles ist vorhanden.“

Auf der Strecke herrscht schon bald viel Betrieb. Geübte Radsportler sind ebenso unterwegs wie Freizeitfahrer und Familien. Jutta Michels aus Reinsfeld rollt auf ihrem Liegefahrrad in Richtung Kell am See. „Wenn schönes Wetter ist, bin ich fast täglich auf dem Radweg. Er ist sehr bequem zu fahren und immer gepflegt“, lobt sie.

Viel los ist auch am Sonntag im Saartal. Trotz des angekündigten und dann ausgebliebenen- Regens haben sich wieder tausende Radfahrer entlang der Saar auf autofreien Straßen und in zahlreichen Aktionszonen an der Strecke zwischen Konz und Merzig in die Sättel geschwungen.

Das Gros der Teilnehmer des 1994 zum ersten Mal veranstalteten Events stammt aus der Großregion, erstaunlich viele Pedalisten aus dem Saarland und sogar aus Frankreich tummeln sich beispielsweise in der Aktionszone am Saarburger Ufer. Henri Besson aus Thionville sagt: „Wir kommen seit vielen Jahren und genießen die freien Straßen und das Drumherum. So muss doch Europa sein.“ Essen und Trinken, Kinderspielplätze, Ruhezonen, Repara­turangebote und Aktionsstände zur bevorstehenden Europawahl (inklusive Politprominenz wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bundestagsmitglied Andreas Steier, die bereitwillig für Selfie-Fotos zur Verfügung stehen) bieten ein Pausenprogramm.

10 Jahre Ruwer-Hochwald-Radweg und Saar-Pedal am Wochenende
Foto: Dirk Tenbrock

Stefanie Koch von der mitveranstaltenden Saar-Obermosel-Touristik berichtet von einer entspannten Atmosphäre entlang der Strecke und verkündet zudem noch eine gute Neuigkeit: „Das Sponsoring ist mindestens für zwei weitere Jahre schon gesichert, es geht auf jeden Fall weiter mit Saar-Pedal.“ Das freut auch die neunjährige Lisa aus Schoden, die unbedingt die Strecken mal alleine – ohne ihre Eltern– fahren möchte: „Wenn ich alt genug bin!“

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