Jugend und Senioren haben Vorrang

KELL AM SEE. Bei den Unternehmergesprächen in der Verbandsgemeinde Kell am See wurde die Bedeutung der Investitionskraft der Orts- und Verbandsgemeinden deutlich. Durch die kommunalen Haushalte sei trotz der Haushaltsnöte dennoch eine deutliche Schubkraft in die private Wirtschaft gegeben, betonte Bürgermeister Werner Angsten.

Die deutlich verringerten öffentlichen Zuwendungen und Zuschüsse reduzierten natürlich auch verschiedene Infrastrukturmaßnahmen. Dennoch, so Angsten in seiner Beurteilung der kommunalen Haushaltsituation, werden viele Millionen Euro in den 13 Gemeinden der VG Kell am See durch die Verbandsgemeinde und den Landkreis im Rahmen des Kreisstraßenausbaues, umgesetzt. In den beiden letzten Jahren seien in Erschließungs- und Ausbaumaßnahmen von Gemeindestraßen, Wirtschafts- und Gehwegen in erheblichem Maße investiert worden. "Für die Jugendarbeit, die Kindergärten und für die sportliche Betätigung gaben die Kommunen ihre finanzielle Unterstützung", so Angsten. Die Verbandsgemeinde habe in Schulen, Feuerwehrwesen und Sportstätten investiert.Kommunale Mittel für wichtige Aufgaben

Der Fremdenverkehr, die soziale Sicherung in Form der Sozaialstation und die Umwelt, beispielsweise das Ruwer-Randstreifen-Programm, hätten "nachdrückliche finanzielle Mittel" erhalten. In Flurbereinigungsverfahren und in die Bürgerhäuser der Gemeinden seien kommunale Mittel geflossen. Insgesamt seien in den letzten beiden Jahren rund zehn Millionen Euro für öffentliche Infrastrukturmaßnahmen zur Verfügung gestellt worden. Hinzu kämen die Arbeiten der VG-Werke für wasserwirtschaftliche Maßnahmen von rund fünf Millionen Euro. "Gerade im Hinblick auf die demografische Entwicklung wird sich die Frage der Finanzierung öffentlicher Einrichtungen in den nächsten zehn Jahren vermehrt stellen", prognostiziert Angsten gegenüber dem Trierischen Volksfreund . "Zwar werden im Falle einer deutlichen konjunkturellen Belebung auch die öffentlichen Kassen wieder ‚sprudeln'. Die geänderten Strukturen in den Familien haben aber unmittelbare Auswirkungen in die Strukturen der Gemeinden."Ganztags-Kindergarten immer mehr gefragt

Bedeutung werden in den nächsten Jahren sicher, so Angsten, die Jugend- und die Seniorenarbeit und deren Unterstützung haben. Wenn auch die Befragungen zur Schaffung von Ganztagsschulen wenig Resonanz gebracht hätten, so würden in den nächsten Jahren erneute Befragungen bestimmt andere Ergebnisse zeitigen. Ähnliches gelte auch für die Kindergärten. Die ganztätige Betreuung im Kindergarten in Greimerath und die Nachfrage sei bezeichnend. Der Schaffung und Unterstützung weiterer ambulanter sozialer Dienstleistungen gebühre Vorrang gegenüber stationären Unterbringungen, wenn auch allein in Hermeskeil und in Reinsfeld mehr als 20 Bewohnerinnen und Bewohner aus der Verbandsgemeinde Kell am See in Seniorenwohnheimen aufgenommen worden seien. "Neue gesellschaftliche Anforderungen erwarten entsprechende Antworten. Ungehindert dessen sind die Kräfte in den Kommunen so zu bündeln, dass die Bestandssicherung der geschaffenen Infrastruktur Vorrang hat und eine abgewogene Fortentwicklung dennoch möglich ist."

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