Jugendclub braucht neue Impulse

Rascheid · Der Hermeskeiler Jugendpfleger Bernd Hermesdorf hat den Rascheider Ortsgemeinderat über die Situation des Jugendclubs im Ort informiert. Gute Ideen werden kaum eingebracht. Das Interesse schwindet. Die Frustration derjenigen, die weiter anpacken wollen, nimmt zu.

Rascheid. "Die Arbeit mit der Jugend war über viele Jahre sehr positiv", beginnt der Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Hermeskeil, Bernd Hermesdorf, seine Ausführungen im Rascheider Ortsgemeinderat. Viele Vereine arbeiten erfolgreich mit der Jugend. Es gebe keine Gräben zwischen der Jugend- und Erwachsenenwelt. Die Arbeit als Jugendpfleger sei jedoch schwieriger geworden: "Die Jugend ist heute nicht mehr so leicht zu begeistern." Vieles ströme heute auf die jungen Leute ein.
"Rascheid hatte mal einen Vorzeigejugendclub. Den hat es heute nicht mehr", urteilt der Fachmann. Der schlechteste sei es aber auch nicht. Die jungen Rascheider sind immer noch bei vielen guten Aktionen dabei. Aber beim Ferienspaß kommen keine Kinder mehr aus diesem Ort, auch nicht bei den Rittern auf der Grimburg.
Die Teilnehmerzahlen beim Jugendleitertraining nehmen ab. Schnell kam das Gespräch im Ortsgemeinderat auf die Selbstverwaltung des Clubs, den Willen anzupacken und vor allem die Erlaubnis von Alkohol. Ratsmitglied Martina Eiden-Marx, früher selbst Vorsitzende des Jugendclubs, monierte, dass noch Wochen nach Silvester 18 (leere) Kisten Bier im Clubraum stehen. "Das war sicherlich ein einmaliger Ausrutscher", findet Ortsbürgermeister Andreas Ludwig. Aber ab 16 Jahren dürfen Jugendliche halt Bier trinken.
Die Club-Verwalter selbst finden die Situation nicht gut. Allzu oft werden sie von ihren Altersgenossen im Stich gelassen, wenn es beispielsweise darum geht, aufzuräumen oder zu putzen. Clubvorsitzender Lukas Biwer sagt: "Beim Feiern sind sie alle da. Beim Aufräumen nur wenige."
"Offenbar fehlt da der Teamgeist", stellt Ortschef Ludwig fest. Jugendpfleger Hermesdorf schlägt vor, dass die Eltern sich mehr um die Vorgänge im Jugendraum kümmern und auch mal zu den Sitzungen kommen, die alle zwei bis drei Wochen stattfinden. Ratsmitglied Markus Hornetz regt an, dass die älteren Clubmitglieder den jüngeren Regeln aufzeigen und auch Vorbildfunktion übernehmen: "Die Teamleiterkurse vermehrt zu nutzen, würde helfen." doth

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