Recht gering war die Resonanz auf die Einladung von Pastor Peter Klauer zur Vollversammlung der Oberemmeler Jugend. Lediglich 15 junge Männer und Frauen hatten sich zur Neugründung der katholischen Jugendgruppe im Pfarrheim eingefunden. Zunächst aber gab es vom Pastor eine kräftige Standpauke über die teilweise "chaotischen" und "unverantwortlichen" Zustände in den mittlerweile nicht mehr bestehenden Jugendgruppen. So sei Geld verschleudert und eine Lüftungsanlage im Jugendraum im Keller des Pfarrheimes zerstört worden, es sei zu nächtlichen Alkoholexzessen gekommen. "Gegen die Hausordnung wurde massiv verstoßen" , resümierte der Pastor, der dies nicht mehr hinnehmen will. Im April dieses Jahres habe sich der Vorstand der Jugendgruppe schließlich aufgelöst, ein offener Treff sei seitdem in dem Konzer Stadtteil nicht mehr vorhanden. Vor einigen Wochen hatte sich ein Initiativkreis aus mehreren jungen Leuten gebildet, die wieder Leben in den Jugendkeller bringen wollen. Dass die jungen Männer und Frauen es ernst meinen, haben sie bereits gezeigt. In den Herbstferien haben sie den Raum wieder auf Vordermann gebracht. "Das war alles ziemlich versaut" , sagt Alexander Franzen, "die Wände waren teilweise verschimmelt, überall lag Müll. Wir haben erst mal aufgeräumt und angestrichen." Mittlerweile sieht der in Weiß und Neogrün gehaltene Gewölbekeller wieder ordentlich aus. Eine Theke, ein paar Tische und Stühle und eine alte Couchgarnitur bilden das recht spärliche Mobiliar. Eine Stereoanlage sorgt für den guten Ton. Doch bevor der einzige Jugendtreffpunkt in Oberemmel wieder geöffnet werden kann, will Pastor Klauer klare Regularien festlegen. "Der Keller ist kein Raum der Jugend, sondern der Pfarrgemeinde. Die stellt euch den Raum jedoch gerne zur Verfügung, wenn ihr euch an die Regeln haltet", macht der Seelsorger deutlich und zählt gleich ein ganzes Bündel von Pflichten auf. So erwartet er unter anderem eine Beteiligung der Jugendgruppe an kirchlichen und weltlichen Festen, regelmäßige Treffen, Zusammenarbeit mit den Jugendpflegern und feste Ansprechpartner. Zumindest der letzte Punkt konnte direkt geklärt werden. Einstimmig wählten die erschienen Jugendlichen Diana Patzelt zur neuen Vorsitzenden der katholischen Jugendgruppe. Weiterhin gehören Franziska Schäfer, Stefanie Patzelt, Sarah Zimmer, Alexander Franzen und Eric Bidinger dem Vorstand an. Sie sollen die Aktivitäten der Jugendgruppe koordinieren, der sich alle katholischen Oberemmeler Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren anschließen können. Enttäuscht zeigten sich einige Jugendliche über die harte Haltung des Pastors in Sachen Finanzen. Zwar sagte Peter Klauer den Jugendlichen "jede Unterstützung" zu. Geld von der Pfarrei gebe es allerdings nicht. Vielmehr sollten die Jugendlichen selbst Ideen entwickeln und mit eigenen Aktivitäten Geld sammeln. "Ohne Moos nix los. Wir müssen jetzt ausbaden, was andere vor uns vermasselt haben", beklagten sich einige. Nichtsdestotrotz blicken die Jugendlichen positiv in die Zukunft. "Der Neustart ist gemacht. Ich hoffe, dass es nun nicht mehr so chaotisch verläuft, wie beim letzten Mal", sagte die neugewählte Vorsitzende Diana Paltzer. Als Erstes will der Vorstand eine Satzung ausarbeiten und den Betrieb im Jugendkeller wieder aufnehmen. Der soll künftig wieder Freitag und Samstag von 18 bis 23 Uhr geöffnet werden. Damit es dort wieder richtig gemütlich wird, brauchen die Jugendlichen Spenden und Möbel. Informationen bei Diana Paltzer, Telefon 06501/150069.