Betroffene kommen zu Wort Das sagen Jugendliche zum Alkoholverbot in Saarburg

Saarburg · Nach der Eskalation tritt Saarburg auf die Bremse. Wir haben nachgefragt, was Jugendliche vom Alkoholverbot halten.

 Symbolbild.  Foto: dpa

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Foto: dpa/Peter Kneffel

Dass es künftig in Saarburg an Wochenenden verboten ist, abends um den Bahnhof herum, in der Brückenstraße bis hin zum Kreisel und an Teilen des Saarufers Alkohol zu trinken, stößt bei Jugendlichen auf unterschiedliches Echo.

Ein junger Mann (18) aus Freudenburg sagt: „Ich finde das gar nicht gut. Gerade jetzt durch Corona freuen sich Jugendliche – ich auch – dass sie sich wieder treffen können. Und dann kein Alkohol trinken zu dürfen, das schränkt wieder ein. An der Saar zu sitzen und Alkohol zu trinken, ist das schönste, was es gibt. Ein Verbot bringt noch mehr Eskalation. Nach 40 Stunden Arbeit will ich einfach mal draußen sitzen mit Freunden. Alkohol gehört dazu, das ist Trend. Wenn es nur in bestimmten Bereichen verboten ist, zu trinken, dann sollten die ausgeschildert werden. Alkoholverbot draußen hatten wir schon durch die Bundesnotbremse. In Trier hat man gesehen, dass das auch nicht gut klappt, da gab es viele Streitereien mit Polizei und Ordnungsamt. Corona hat uns viel genommen. Im Jugendforum ging vieles nicht, weil keine Treffen möglich waren. Ich bin bei der Freiwilligen Feuerwehr, die war auch lange dicht. Es gab keine Übungen. Auch dort fehlen die Kontakte.“

Eine Saarburgerin (17) meint: „Es ist gut, dass der Alkohol verboten wird. Am Saarufer sind ziemlich viele betrunken, das macht keinen Spaß. Ich brauche nicht jeden Abend Alkohol, mir macht es nichts aus, auch ohne am Saarufer zu sitzen. Und wenn man was trinken will, gibt es noch andere Plätze: zu Hause, bei Freunden oder im Garten. Die Vorfälle vor zwei Wochen habe ich nur von Weitem gesehen. Mir macht das keine Angst, ich kann mich durchsetzen. Aber anderen macht das vielleicht Angst.“

Eine junge Frau aus Tawern (17) sagt: „Ich finde das Alkoholverbot ganz gut. Da können viele Unfälle  passieren, wenn man am Bahnhof trinkt oder auf der Brücke. Ich trinke sowieso nicht viel Alkohol. Von den Zwischenfällen habe ich nichts mitbekommen.“

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