Junge Künstler geben sich der leichten Muse im Industriedenkmal hin

Saarburg · Operetten- und Salonmusik lautete die Überschrift für das Konzert in einer Umgebung, die für die jungen Künstler aus aller Welt ungewöhnlich ist. Doch der Klang der ehemaligen Glockengießerei Mabilon überzeugte. Ganze Szenen wurden aufgeführt, in lupenreinem Deutsch und sogar mit österreichischer Färbung.

 Die jungen Musiker haben unter anderem ein Stück aus Franz Lehars Tangokönigin inszeniert, hier mit Solistin Jonelle Sills (mit Schirm). TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die jungen Musiker haben unter anderem ein Stück aus Franz Lehars Tangokönigin inszeniert, hier mit Solistin Jonelle Sills (mit Schirm). TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"

Saarburg. Immer wieder sind Künstler erstaunt über die Kulturgießerei in Saarburg und den Möglichkeiten, die sie für Kulturschaffende bietet. So auch der Festivalleiter der Saarburger Serenaden, Semyon Rozin: "Das ist hier eine außergewöhnliche Atmosphäre, ausgefallen, aber für uns perfekt." Die leichte Muse war diesmal an der Reihe. Mit leicht ist jedoch nicht einfach gemeint. Wieder suchte Rozin Stücke aus, die kaum jemand kennt und die wenig gespielt werden, denn seine jungen Schützlinge sollen sich daran entwickeln können.
Hinzu kommt, dass perfekt Deutsch gesungen wird, egal ob vom Amerikaner oder von der Chinesin. "Die müssen sich das übersetzen, damit sie wissen, was sie da singen", erklärt Rozin, denn sonst passt ja die Mimik und Gestik nicht zu dem Stück. Nach mehreren Instrumentalwerken mit immer neuer Besetzung wurde viel gesungen, mit Leichtigkeit und nicht nur in Deutsch, sondern im Fall vom Schuberts Dreimädelhaus sogar mit österreichischem Akzent. Ganze Szenen waren einstudiert worden. Auch die Kostüme passten zur Geschichte, denn es ging im zweiten Teil um die Liebe mit all ihren Facetten und Leiden. "Ich bewundere diese jungen Leute", sagt Sonja Weber aus Saarburg, eine von rund 150 Zuhörern ganz fasziniert.
Sänger Ryan Rogers aus den USA lobt diesen Festivalort: "Hier ist großer Klang möglich, und das passt gut zu unseren Stücken, die wir hier spielen."
Am Schluss wurde die gesamte Gießhalle zur Bühne. Sängerinnen mischten sich ins Publikum und erzeugten vielstimmig einen Klang wie im Opernhaus.
Heute Abend ist um 19.30 Uhr in der Stadthalle das Abschlusskonzert der Saarburger Serenaden. Mehr als 1000 Musikfreunde werden dann die Gastspiele der jungen Talente aus aller Welt besucht haben. doth Das letzte Konzert der Saarburger Serenaden 2015 ist heute Abend um 19.30 Uhr in der Stadthalle.

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