Universität Junge Migranten kochen für Trierer Studenten

Trier · Auf Mosli hout (Fisch aus dem Backofen) oder Kibbeh (Klöße aus Bulgur) können sich heute hungrige Gäste freuen. Zum Abschuss des Pilotprojekts in der Studiwerk-Mensa an der Uni-Trier kochen junge Migranten.

 Packen mit an in der Studiwerk-Mensa an der Uni Trier, von links: Ali Heiman, Mayelom Ghebretensae und Muhamad Haschemi, dahinter Ulrich Kühn, der als stellvertretender Küchenleiter der Mensa das Projekt betreut.

Packen mit an in der Studiwerk-Mensa an der Uni Trier, von links: Ali Heiman, Mayelom Ghebretensae und Muhamad Haschemi, dahinter Ulrich Kühn, der als stellvertretender Küchenleiter der Mensa das Projekt betreut.

Foto: Fotoquelle: Studiwerk Trier

„Mir hat die Arbeit mit den Köchen sehr viel Spaß gemacht und ich habe großes Interesse an diesem Beruf“, lautet das Fazit von Mohamad Haschemi in der Studiwerk-Mensa. Der 18-jährige Flüchtling aus Afghanistan hat ein Jahr lang mit 15 weiteren Migranten ein praktisches Berufsvorbereitungsjahr an der Berufsbildenden Schule für Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpflege (BBS EHS) Trier absolviert. Gemeinsam präsentiert er jetzt mit seinen Mitschülern die Ergebnisse zum Projektabschluss in der Aktionswoche „Gerichte aus 1001 Köstlichkeiten“ in der Studiwerk-Mensa an der Universität Trier.

„Die jungen Menschen sind hochmotiviert und Sprachprobleme hatten wir keine“, bestätigt der stellvertretende Küchenleiter im Studiwerk Ulrich Kühn. Das Besondere an diesem Projekt ist die wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Trier. Anke Wegner, Professorin für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache, hat die Jugendlichen betreut und freut sich über den erfolgreichen Projektabschluss: „Hier haben wir auch gezeigt, wie schnell das Lernen einer Sprache klappt, wenn dies mit einer praktischen Arbeit verbunden wird.“

Michael Schönich, Abteilungsleiter an der BBS EHS Trier, beurteilt das Projekt so: „Wir haben jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund bei ihrer Berufsorientierung und damit beim Berufseinstieg und der Integration in Deutschland unterstützt.“

Das Projekt war, auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in der Gastronomie, vor knapp einem Jahr auf Initiative der BBS EHS Trier, der Universität Trier und dem Studiwerk Trier gestartet. Beteiligt waren darüber hinaus auch Betriebe aus der Region, bei denen die 16 Migranten der Berufsvorbereitungsklasse der BBS EHS durch Praktika in den Beruf des Kochs hineingeschnuppert haben.

„Es ist nicht leicht, Auszubildende für diesen Beruf zu finden, doch hier haben wir motivierte junge Menschen begleitet, denen wir sehr gerne eine weitere Berufsperspektive anbieten möchten“, sagt Andreas Wagner, Geschäftsführer im Studiwerk Trier. Zwei konkrete Bewerbungen liegen dem Studiwerk Trier aus der Gruppe bereits vor, zwei weitere Teilnehmer streben eine Ausbildung im Hotelgewerbe an.

Viel Zeit und Energie haben alle Projektbeteiligten investiert und wurden dafür teilweise auch von den jeweiligen Einrichtungen stundenweise freigestellt. Was die jungen Migranten aus Syrien, Afghanistan oder Tunesien während des Projekts gelernt haben, zeigen sie noch bis zum heutigen Freitag, 10. Mai, in der Mensa des Studiwerks in Tarforst. Die 18- bis 21-Jährigen bereiten verschiedene arabische Gerichte und Desserts zu und helfen auch an der Essensausgabe mit. Die Mensa-Besucher können sich beispielsweise auf Mosli hout (Fisch aus dem Backofen) oder Kibbeh (Klöße aus Bulgur) freuen.

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