Krimi Kalte Angst, mafiöse Transfers und ein schreiender Totenvogel

WILTINGEN · Der Blattfuchs-Verlag lädt zur Criminale nach Wiltingen ein. Neben den Werken zweier Erfolgsautoren stellt auch eine Gruppe aus über 30 Schülern ihren Krimi vor.

 Junge Krimischreiber: Yannik Steffes, Laura Simone Bach, Nevrije Herqishta und Margarida De Sousacosta (von links) sind wie ihre Mitautoren stolz darauf, ihre Arbeit als Buch vorstellen zu können.

Junge Krimischreiber: Yannik Steffes, Laura Simone Bach, Nevrije Herqishta und Margarida De Sousacosta (von links) sind wie ihre Mitautoren stolz darauf, ihre Arbeit als Buch vorstellen zu können.

Foto: Herbert Thormeyer

„Kalte Angst“ herrscht am Samstag, 19. Mai, ab 19.30 Uhr im Wiltinger Bürgerhaus. So lautet der Titel von Erfolgskrimiautor Arno Strobel, den er an diesem Abend vorstellt. Der örtliche Blattfuchs-Verlag von Karl-Georg Schroll lädt zu einer WeinCriminale ein. Der Verlagsinhaber schreibt als Emile Claassen selbst Krimis. Sein neues Werk heißt „Die Luxemburg-Transfers“.

Die Besonderheit an diesem Tag: Um 14 Uhr wird an gleicher Stelle ein weiteres Krimibuch vorgestellt. Es heißt „Wenn der Totenvogel schaurig schreit“. Es besteht aus Kurzkrimis, die rund 30 Schüler der Förderschule Don Bosco Wiltingen in zehn Gruppen geschrieben und illustriert haben.

Schulleiterin Stefanie Fricke war von dieser Idee begeistert und spannte sofort ihre Kollegen Jan Drangmeister und Stephanie Maximini für das Projekt ein. „Es meldeten sich sofort mehr als 30 Schüler, die mitmachen wollten“, freut sich die Pädagogin. Schreiben fördere das Selbstbewusstsein und wenn dann noch direkt ein Buch dabei herauskommt, sei das ein großes Erfolgserlebnis.

Verlagsleiter Schroll gab drei sogenannte Plots – also Vorgaben einer Grundidee und Rahmenhandlung – vor: Das dunkle Haus, Ungerechtigkeit sowie Umwelt und Natur. Sofort sprang die Fantasie der jungen Autoren an. „Die Schüler schrieben und zeichneten“, freut sich der Initiator. Er gab aber auch Tipps, welche Figuren in den Texten vorkommen können, und welche Charaktere sie an den Tag legen sollten. „Ich bin begeistert, wie beständig die Motivation dabei war“, sagt Schroll. Elf Geschichten konnte er in einem Buch auf 152 Seiten drucken lassen.

Laura Simone Bach (13) aus Konz sagt: „Wir haben so einiges unseren Lehrer gefragt und oft was gegoogelt.“ Besonders die Namen der handelnden Personen seien doch wichtig.

Yannik Steffes (15) aus Wiltingen verrät: „Ein Thema musst du erst mal sacken lassen.“ In seiner Gruppe wurden Stichworte zur Handlung aufgeschrieben und danach die Geschichte drumherumgestrickt. „Wir hatten einen roten Faden, der sich um die Figuren herum orientiert“, erklärt Nevrije Herqishta (13) die Vorgehensweise ihrer Gruppe. Es gab viele Diskussionen darum, wie die Geschichte weitergeht. Margarida De Sousacosta sagt: „Wir haben erst Ideen gesammelt und jedes Mal darüber abgestimmt, wie es weitergeht.“ Alle sind stolz, jetzt ein Buch präsentieren zu können.

„Bei einem solchen Schreibprojekt denkt jeder gleich ans Gymnasium. Ich habe mich gefragt, warum sollte ich das nicht mit einer Förderschule probieren“, macht Schroll auf die Besonderheit aufmerksam, die seit Januar immer konkretere Formen angenommen hat.

 Im neuesten Band von Karl-Georg Schroll versucht das BKA mafiöse Strukturen aufzudecken.

Im neuesten Band von Karl-Georg Schroll versucht das BKA mafiöse Strukturen aufzudecken.

Foto: Herbert Thormeyer

In seinem eigenen Buch, bei dem es um viel Geld, die Grenze im Dreiländereck und Gangster in Nadelstreifen und aus mafiösen Strukturen in Osteuropa geht, ist er hoch aktuell. Johann Wahlberg, ein Ex-Star-Journalist, ist wieder der Protagonist, der sich mit BKA-Kommissar Maik Meyers nicht immer gut versteht. Es wird in jedem Fall ein spannender Nachmittag und Abend.

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