Kanäle und Straßen in einem Aufwasch

Nittel · Straßenbau, die Zukunft des Nitteler Waldes und die Bahnschranke am Radweg an der Mosel: Viele Punkte standen auf der Tagesordnung bei der Ortsgemeinderatssitzung in Nittel. In den nächsten zwei Jahren müssen sich die Bürger im Bereich Wiesenstraße/In der Abswies und in der Zollstraße auf einige Behinderungen einstellen.

 Die Zollstraße in Nittel ist eine schmale Gasse. Jetzt sollen die Kanäle saniert werden. Die Anwohner müssen sich auf Beeinträchtigungen einstellen, zumal der Kreuzungsbereich in der Weinstraße aufgerissen wird. TV-Foto: Jürgen Boie

Die Zollstraße in Nittel ist eine schmale Gasse. Jetzt sollen die Kanäle saniert werden. Die Anwohner müssen sich auf Beeinträchtigungen einstellen, zumal der Kreuzungsbereich in der Weinstraße aufgerissen wird. TV-Foto: Jürgen Boie

Foto: Jürgen Boie (jbo) ("TV-Upload Boie"

Nittel. Die gute Nachricht zuerst: Bürgermeister Karl-Heinz Frieden teilte dem Nitteler Ortsgemeinderat mit, dass der LBM-Zuschuss für den Ausbau der Wiesenstraße (der TV berichtete) angekündigt ist. "Nittel darf mit 139 500 Euro rechnen", freut sich der Chef der Verbandsgemeinde.Umfangreicher als zuvor geplant


Die Bauarbeiten in der Wiesenstraße sollen bekanntlich noch in diesem Jahr beginnen. Im Vorfeld der Arbeiten haben die Verbandsgemeindewerke jetzt festgestellt, dass im Kreuzungsbereich In der Abswies/Wiesenstraße größere Sanierungen erforderlich sind. Unter anderem, weil dort verschiedene Druckleitungen nach rechts und links in die Abswies abgehen. Kurt Müller vom Planungsbüro Boxleitner aus Trier schlägt deshalb vor, dass die Abswies und auch die Zollstraße in die gesamte Baumaßnahme Wiesenstraße mitaufgenommen werden. "Die Kanalarbeiten sind dringend notwendig, und die Synergien sind nicht unerheblich", argumentiert der Ingenieur.
Für die Ortsgemeinde bedeutet das, dass die Baumaßnahmen im Ort sehr viel umfangreicher werden. Denn jetzt soll die gesamte Abswies zeitgleich mit der Wiesenstraße von der Weinstraße bis zum Wiesengrund saniert werden. Die Zollstraße, die ja nur kurz und schmal ist, kommt ebenfalls dran, weil auch dort Kanalarbeiten notwendig sind.
"Die Baumaßnahmen werden sich über mindestens zwei Jahre hinziehen", erläutert Müller. Denn würden die Bauarbeiten in kürzerer Zeit durchgezogen werden, was organisatorisch und bautechnisch sicherlich machbar wäre, würden die anfallenden Kosten, die auf die Bürger umgelegt und durch die wiederkehrenden Beiträge eingezogen werden, in exorbitante Höhen schnellen. Schließlich würden sie auf einen Schlag fällig. Über konkrete Summen wurde dabei auf der Ortsgemeinderatssitzung noch gar nicht gesprochen.
Die Gemeinderatsmitglieder folgten dem Planungsvorschlag einstimmig. Damit kann am Ende dieser Woche die Ausschreibung veröffentlicht werden. "Wenn alles glattläuft, beginnen die Bauarbeiten dann noch im November", kündigte Ortsbürgermeister Peter Hein an.Extra

Weitere Tagesordnungspunkte: Die Bahnschranke am Moselradweg neben der Kläranlage soll erneuert werden. Die Bahn will eine "Halbschranke" bauen, die im Normalbetrieb offen ist und nur geschlossen wird, wenn sich ein Zug nähert. Einige Ratsmitglieder verwiesen auf die geringere Sicherheit gegenüber dem jetzigen Zustand (geschlossene Vollschranke, die nur geöffnet wird, wenn die Öffnung per Sprechfunk angefordert wird). Beschluss: Vorbehaltlich der Klärung der Kosten und einer besseren Abstimmung der Pläne auf Verwaltungsebene wird der Bahn-Planung zugestimmt. Der Nitteler Forst ist in einem guten Zustand. Der Bestand an jungen Hölzern ist erfreulich, für Nachhaltigkeit ist gesorgt. Buchen dominieren den Wald, da sie sich am besten an die hiesigen Verhältnisse (Klima, Bodenbeschaffenheit) anpassen können. Im Zuge des Klimawandels und der Sicherung der Wirtschaftlichkeit empfiehlt Forsteinrichter Martin Gallus die Anpflanzung von Weißtannen. Außerdem stellt er fest, dass der Wildverbiss die meisten Schäden im Wald verursacht. Für die Zukunft dürfte die Gemeinde Nittel mit jährlich circa 15 000 Euro Ertrag rechnen. jbo

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort