Stadtentwicklung Saarburger Kaserne wird zur zivilen Wohnstätte

Saarburg · Hunderte neue Wohnungen und eine besondere Parkanlage entstehen auf dem Saarburger Kasernengelände. Der Rat hat das größte Konversionsprojekt der Stadt einen entscheidenden Schritt vorangebracht. Die Erschließung des Wohnareals soll 2021 beginnen.

 Blick auf das Gelände der ehemaligen Kaserne de Lattre in Saarburg vom Flieger aus: Das Areal, für das nun Baurecht geschaffen wurde, befindet sich zwischen den großen Kasernengebäuden an der Bundesstraße Richtung Irsch (links) und dem Grünzug in der Bildmitte. Hinter dem sogenannten Küchenhaus am Kopf des Grünzugs sollen die Gärten von Saarburg Richtung Irsch entstehen.

Blick auf das Gelände der ehemaligen Kaserne de Lattre in Saarburg vom Flieger aus: Das Areal, für das nun Baurecht geschaffen wurde, befindet sich zwischen den großen Kasernengebäuden an der Bundesstraße Richtung Irsch (links) und dem Grünzug in der Bildmitte. Hinter dem sogenannten Küchenhaus am Kopf des Grünzugs sollen die Gärten von Saarburg Richtung Irsch entstehen.

Foto: TV/Portaflug Föhren

Vieles verzögert sich oder stockt gar in Corona-Zeiten, bei Bauprojekten hingegen geht es in der Regel voran. So auch beim größten Projekt im Rahmen der Umwandlung einstiger militärischer Liegenschaften in zivile Nutzflächen in Saarburg. Das vielfältige Projekt, für das ein städtebauliches Konzept erstellt wurde, ist auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne de Lattre im Stadtteil Beurig angesiedelt.

Bestehende große Kasernengebäude wurden dort bereits umgebaut und werden neu genutzt. So entstand ein Bildungszentrum für den Bundesfreiwilligendienst und ein Ärztehaus mit einem Team aus zwei hausärztlichen Internisten sowie einem Allgemeinmediziner. Neu gebaut wurde ein Supermarkt, der seit November 2018 in Betrieb ist. In einem kleineren benachbarten Bauabschnitt werden derzeit erste Wohnhäuser errichtet. Neu geplant sind außerdem ein großes Wohngebiet auf den Flächen rückwärtig zur Bestandsbebauung Irscher Straße und eine außergewöhnliche Parkanlage im östlichen Areal Richtung Irsch. Für beide hat der Saarburger Stadtrat nun die Planung vorangebracht.

Insgesamt sollen in dem Wohngebiet, in dessen Mitte der Grünzug liegt, nach und nach an die 350 Wohneinheiten entstehen mit Wohnraum für mehr als 1000 Menschen, wie es bei einer Vorstellung des privaten Projektentwicklers bpd zusammen mit Bürgermeister Jürgen Dixius im März vergangenen Jahres hieß. Der Projektentwickler hat die betreffenden Flächen im nördlichen Bereich der Kaserne gekauft und das städtebauliche Konzept laut Sitzungsvorlage in Abstimmung mit dem Rat marktgerecht modifiziert. Ein breites Spektrum von Wohnformen ist geplant: einzelstehende Häuser, Reihenhäuser Doppelhäuser und auch Wohnungsgeschossbau mit Tiefgaragen sind vorgesehen.

Für den ersten Abschnitt dieses Wohngebiets hat der Rat nun den Bebauungsplan Teilgebiet „Quartier de Lattre III“ beschlossen, nachdem die Beteiligung der Öffentlichkeit keine Einwände ergeben hatte. Damit ist nun Baurecht hergestellt. Wohnraum für rund 400 Menschen soll laut Verwaltung auf dieser Fläche entstehen.

Nun geht die Entwicklung ohne Verzug weiter. Die Bauarbeiten für die Erschließung sollen im ersten Quartal 2021 vergeben werden, wie Nathalie Hartl, Pressesprecherin der Verbandsgemeindeverwaltung, berichtet. Die Arbeiten selbst könnten dann im zweiten Quartal starten.

So weit sind die Planungen für die sogenannten „Gärten von Saarburg“ im östlichen Teil des Geländes noch nicht. Konkret soll dort ein Mustergärten-Park nach dem Vorbild von „De Tuinen van Appeltern“, Europas größtem Park dieser Art in den Niederlanden, entstehen. Der Stadtrat hat aktuell beschlossen, einen Bebauungsplan dafür aufzustellen und einen entsprechenden Entwurf gebilligt. Der Entwurf, den Ingenieur Oliver Knebel von der Firma Firu aus Koblenz in der Sitzung vorstellte, wurde bewusst vage gehalten, um Raum für spätere Gestaltungsmöglichkeiten zu geben. Nun kann die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden für diesen Bebauungsplan anlaufen.

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