Ortsentwicklung Warum in Kastel-Staadt jetzt neues Bauland entstehen kann

Kastel-Staadt · Die Ortsgemeinde bringt die Planung für die Erweiterung des Baugebiets Auf Schied auf den Weg. Das ist nur wegen der Verlängerung der Gültigkeit eines Paragrafen im Baugesetzbuch möglich, der vor allem bei Umweltschützern umstritten ist.

 Links und rechts der Straße Auf Schied sollen bis zu 24 neue Bauparzellen erschlossen werden.

Links und rechts der Straße Auf Schied sollen bis zu 24 neue Bauparzellen erschlossen werden.

Foto: Herbert Thormeyer

Ein Häuschen im Grünen, das ist der Traum vieler Menschen. Mit dem Paragrafen 13 b im Baugesetzbuch sollte dieser Traum einfacher Wirklichkeit werden. Er erlaubt Gemeinden, Bauland in einer Größe von 10 000 Quadratmetern außerhalb der Dorfgrenzen zu erschließen, wenn sie an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließen. Diese Neubaugebiete können dann im vereinfachten Verfahren ohne Umweltprüfung und Ausgleichsflächen erstellt werden. Bei Umweltschützern steht der Paragraf deshalb in der Kritik.

Ende 2019 lief diese Regelung eigentlich aus. Jetzt hat der Bundestag für eine Verlängerung bis Ende 2022 gestimmt – und diese Entscheidung in Berlin hat Auswirkungen bis nach Kastel-Staadt. Denn dort soll jetzt auf Grundlage des verlängerten Paragrafen 13 b neues Bauland entstehen. Gültig wird das Gesetz allerdings erst, wenn es im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden ist. „Diese Veröffentlichung steht unmittelbar bevor, also können wir die gesamte Planung und nicht nur das städtebauliche Konzept beauftragen“, sagt der Kastel-Staadter Ortsbürgermeister Reiner Schmitt. Immer öfter müsse er Leute vertrösten, die nach Bauland fragen.

Deshalb soll nun Auf Schied um bis zu 24 Bauparzellen vergrößert werden. Der Ortsgemeinderat stimmte für die Beauftragung des Büros Karlheinz Fischer aus Trier mit dem Städtebaulichen Konzept und der Erschließungsplanung für ein Honorar von 11 495 Euro. Die Streuobstwiesen, die bereits eine Ausgleichsmaßnahme sind, bleiben erhalten.

Außerdem soll der Dorfplatz in Kastel-Staadt mit einem neuen Pavillon touristisch aufgewertet werden. Zu den Kosten von rund 20 500 Euro erhofft sich der Ortsgemeinderat einen Zuschuss aus Leader-Mitteln der EU in Höhe von 55 Prozent. Die Planung, Statik und den Bauantrag übernimmt das Büro Franz Conen aus Konz für 2975 Euro. „Auch diese Kosten sind zuschussfähig“, sagt der Ortschef erfreut.

 So soll der Pavillon auf dem  Dorfplatz aussehen.

So soll der Pavillon auf dem Dorfplatz aussehen.

Foto: Herbert Thormeyer

Die Teile für den Pavillon werden vorgefertigt nach Kastel-Staadt geliefert. Ortsbürgermeister Schmitt will fleißige Hände zusammentrommeln, um das schicke Bauwerk ehrenamtlich aufzubauen. Bilder aus alten Zeiten sollen an die Wände gehängt werden, um Besuchern zu zeigen, wie es früher in Kastel-Staadt ausgesehen hat.

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