Katastrophe an der Kyll

KORDEL. Schwerpunkt einer spektakulären Feuerwehrübung war die schnelle und sichere Bergung von Verletzten. Die Freiwillige Feuerwehr Kordel und die DLRG übten gemeinsam.

Schweres Zugunglück an der Kyll. Zwischen Kordel und Daufenbach entgleist ein Zug. Teilweise stürzen die Waggons um, zum Teil befinden sie sich in gefährlicher Schräglage. An der Diesellok ist Feuer ausgebrochen. Es gilt, eingeklemmte Personen zu befreien, es geht um Minuten. Die einzige Zufahrt zum Unglücksort, der Kylltal-Radweg, ist für schweres Rettungsgerät kaum geeignet. Zudem ist er schon kurz nach dem Unglück durch Gaffer und deren Fahrzeuge blockiert. Als einzige Zufahrt zum Unglücksort kann die angrenzende Landstraße genutzt werden, die liegt jedoch auf der anderen Seite der Kyll. Zum Glück nur eine Übung! Aber wer die verschlungene Trasse der Eifelbahnstrecke entlang der Kyll kennt, weiß, wie realistisch diese Übungslage ist. So hatte die Freiwillige Feuerwehr Kordel gleich mehrere Aufgaben zu lösen. Mit Hilfe der Kordeler DLRG bauten die Wehrleute gleich zwei Seilbrücken über den Fluss. Eine der Seilführungen diente dem Fährbetrieb mit dem DLRG-eigenen Boot. Verletzte und Helfer pendelten quer zur kräftigen Strömung. Unter dem zweiten Seil wurden liegende Verletzte und Material transportiert. Eine kräftezehrende Übung, die von den Rettungsschwimmern im Wasser ganzen Einsatz verlangte. Die steilen und durch Schlamm rutschigen Uferböschungen behinderten die Rettungsarbeiten zusätzlich. Um die brennende Diesellok zu löschen, führten die Wehrmänner und -frauen die Schlauchleitung durch die Kyll, zusätzlich galt es, den ablaufenden Dieselkraftstoff mit einer Ölsperre aufzufangen. "Das war keine alltägliche Übung, trotzdem hat alles gut geklappt", bestätigt Kordels Wehrführer Günther Plorin. "Gerade die Zusammenarbeit von Feuerwehr und DLRG war wichtig und hat sich heute bewährt", lautet sein positives Fazit.

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