Längere Wartezeiten und wenig Personal Mitarbeitende von Kaufland streiken gemeinsam in Hermeskeil (Fotos)

Hermeskeil · Vor dem Haupteingang des Kauflands in Hermeskeil versammeln sich über 70 Mitarbeiter aus verschiedenen Filialen des Einkaufszentrums zum Streik.

Streik bei Kaufland in Hermeskeil
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Streik bei Kaufland in Hermeskeil

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Am Freitag, 21. Juli, war es vor dem Haupteingang am Kaufland in Hermeskeil deutlich lauter als sonst. Vorbeigehende Kunden zeigten sich verwundert. Denn genau unter dem großen „Kaufland“-Schild haben sich über 70 Streikende aus den Filialen Hermeskeil und Trier eingefunden. Aber auch Abordnungen aus Bitburg, dem saarländischen Dillingen und Schmelz sind in den Hochwald gekommen.

Mit dem Aufruf „Wiederholt kein ausreichendes Angebot – es reicht!“ hat die Gewerkschaft ver.di die Mitarbeitenden zum Streik aufgerufen. „Die Tarifverhandlungen sind schon wieder ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Langsam reicht es uns“ zeigt sich Thomas Müssig, Gewerkschaftssekretär sauer. Und auch die Stimmung unter den Beschäftigten ist deutlich aufgeheizt.

Mit Trillerpfeifen, Bannern, Fahnen und Rufen machen die Streikenden auf sich aufmerksam. Nicht bei allen Kunden kommt „dieser Lärm“ gut an, zeigt sich eine Kundin uneinsichtig. Andere wiederum gehen an den Mitarbeitenden im Streik vorbei und rufen: „Lauter, macht weiter so!“

Deshalb streiken die Kaufland-Mitarbeiter

Katja Grundhöfer, Mitarbeiterin im Kaufland Trier bringt es auf den Punkt: „Alles wird teurer. Man kann sich mit seiner Familie fast nichts mehr leisten. Aber was bleibt unverändert gering- der Lohn! Er muss endlich angepasst werden und auch steigen. Jeden Tag stehen wir für unsere Kunden in den Geschäften. Machen das auch sehr gerne, aber irgendwann reicht es auch uns.“

Während vor dem Kaufland in Hermeskeil gestreikt wird, ist es in den Filialen im Raum Trier und dem Saarland eng mit dem Personal im Geschäft. Für die Kundschaft bedeutet das längere Wartezeiten an den Kassen. Informationen und Beratungen im Laden sind kaum oder gar nicht besetzt. „Jetzt beginnt die Ferienzeit, viele sind in Urlaub. Da kann Kaufland nicht mal eben so Springer aus anderen Geschäften anfordern. Es wird also deutlich zu spüren sein, wenn wir streiken“ macht Thomas Müssig klar. Und ver.di kündigt auch an, dass es in den Sommerferien weiter mit den Streiks gehen wird.