Kein Chaos trotz tausender Rennsport-Fans

WALDRACH. (dis) Bei der ADAC Rallye Deutschland blieb in diesem Jahr das schon befürchtete Verkehrschaos im Ruwertal aus. Nach ADAC-Angaben beobachteten allein auf der Gemarkung Waldrach rund 10 000 Motorsport-Begeisterte die Wertungsprüfung.

 Schlachtenbummler: Mit "langer Brennweite" fangen Zuschauer das Geschehen ein.Foto: Dietmar Scherf

Schlachtenbummler: Mit "langer Brennweite" fangen Zuschauer das Geschehen ein.Foto: Dietmar Scherf

Der ADAC, die Polizei und die Hilfsdienste hatten in diesem Jahr ihre Hausaufgaben offenbar gemacht. Der Verkehrs-Infarkt bei der Veranstaltung im letzten Jahr hatte den Verantwortlichen nämlich gezeigt, wie dringend erforderlich ein neues Anfahrts- und Parkkonzept war. Mehr Sicherheit für die Zuschauer

Dazu gehörte auch die Entzerrung der Veranstaltung. Gebildet wurden deshalb verschiedene Brennpunkte, um zu große Massenansammlungen an einem Ort zu vermeiden. Ein Streckenwart: "Am selben Tag werden in Waldrach und an der Dhron jeweils zwei Prüfungen und in Baumholder eine Wertung gefahren. Die Zuschauer legen sich meistens auf einen Schauplatz fest und bleiben dort." Dank einer ausgefeilten Strecken- und Zuschauerführung hätten die Verkehrsbehinderungen minimiert werden können. Außerdem sei es gelungen, die Sicherheit für die Zuschauer weiter zu verbessern. "Unter dem Strich haben wir eine außerordentlich positive Resonanz erfahren", freut sich Armin Kohl, Rallyeleiter der ADAC Rallye Deutschland. Nach dem Ansturm von mehr als 225 000 Zuschauern bei der WM-Premiere im vergangenen Jahr galt das Augenmerk bei den Vorbereitungen für 2003 besonders den Zuschauern. Gerd Zonker und Karl Lauer von der Freiwilligen Feuerwehr Waldrach, die wieder für die Verkehrslenkung zuständig war: "Es läuft optimal in diesem Jahr. Parkplätze sind außerhalb der Ortschaften ausgewiesen. Wir versuchen, die Besucher zu diesen Flächen zu leiten." Rallyeleiter Kohl: "Für die FIA als Automobil-Weltverband und uns als Organisatoren rangiert die Verbesserung der Zuschauer-Sicherheit an erster Stelle." Doch das Konzept könne nur aufgehen, wenn die Fans an der Strecke durch besonnenes und rücksichtsvolles Verhalten mitspielten. Berücksichtigt werden musste auch die überwältigende Zuschauer-Resonanz und das sich daraus ergebende extreme Verkehrsaufkommen während der Rallyetage. In Waldrach wurde dem gegengesteuert - etwa mit befristeten Umleitungen, Sperrungen und Anliegerreglungen. Umgeleitet wurde etwa über die Landesstraße 149 in Richtung der vorgesehenen Parkplätze. Viele der motorisierten Rallye-Schlachtenbummler aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland aber spielten dabei nicht mit. Hatten sie noch nie von einer 30-Kilometer-Zone oder der Regelung "rechts vor links" gehört? Immer wieder Unverbesserliche

Mit "ständiger Vorsicht und gegenseitiger Rücksicht", wie sie die Straßenverkehrsordnung fordert, war es an diesen Tagen bei vielen der Besucher offensichtlich nicht weit her - so sahen es viele Beteiligte. "Man darf sich davon natürlich nicht die Freude an einer derart tollen Veranstaltung verderben lassen", sagte ein Besucher. Unter dem Strich, so auch die Verantwortlichen, sei diese Veranstaltung zu loben. Insbesondere, weil sie in diesem Jahr bestens vorbereitet gewesen sei und auch die heimische Wirtschaft maßgeblich davon profitiert habe.

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