Kein Einkauf unter Sternen
KONZ. Nach den 20-Uhr-Nachrichten noch einmal durch die Schiller-Arkaden bummeln und einkaufen wird wohl auch in Zukunft nicht möglich sein. Zwar wurde der Ladenschluss in Rheinland-Pfalz bis 22 Uhr ausgeweitet, doch wird in Konz in Sachen Einkaufszeiten nach Aussagen der Geschäftsleute wahrscheinlich alles beim Alten bleiben.
Bei Mondschein durch die Konzer Innenstadt bummeln und die Einkaufstaschen prall füllen? Theoretisch ist dies seit dem Beschluss der rheinland-pfälzischen Landesregierung, den Händlern mehr Spielraum bei den Öffnungszeiten zu gewähren, möglich. Tatsächlich wird das in Konz aber vermutlich nicht umgesetzt. Die Einzelhändler sind sich darüber einig, dass bezüglich ihrer Öffnungszeiten wohl alles beim Alten bleiben wird. "Mit Sicherheit wird sich für die Konzer nicht allzu viel ändern", sagt Jörg Kranz von Fricken, Optiker und Mitglied des Konzer Stadtmarketings. Auch der Juwelier Christian Berweiler vom Stadtmarketing-Verein kann sich nicht vorstellen, dass die neuen Ladenschlusszeiten sich auf das Geschäftsleben in der Saar-Mosel-Stadt auswirken werden: "Ich glaube nicht, dass es in Konz umgesetzt wird." Der Geschäftsmann Ernst Holbach, ebenfalls im Stadtmarketing engagiert, kann sich bestenfalls vorstellen, dass die neuen Möglichkeiten in einzelnen Geschäften oder Branchen umgesetzt werden, beispielsweise an einem exponierten Standort. "Für Konz kann ich es mir nicht vorstellen", sagt er. Würden die Konzer Einzelhändler ihre Läden bis in den späten Abend öffnen, müssten sie auch die Preise für die Produkte erhöhen, erklärt Holbach. "Das müssten dann die Kunden zahlen." Denn der Geschäftsmann ist sicher: "Es gibt dann nicht mehr Umsatz, es gibt höchstens eine Verschiebung." Sein Geschäft sei zwischen 9 und 18.30 Uhr durchgehend geöffnet, damit liege er voll im Trend. Auch Christian Berweiler ist sicher, dass mit längeren Ladenöffnungszeiten nicht die Umsätze, sondern lediglich die Kosten steigen würden. Gerade für Geschäftsleute oder Mitarbeiter mit jungen Familien sei der spätere Ladenschluss ungünstig. Einen Versuch hatten die Konzer Einzelhändler nach Aussage von Kranz von Fricken bereits mit dem "langen Donnerstag" gemacht. Doch die Öffnungszeiten bis 20 Uhr hätten sich nicht bewährt, erklärt er. "Es gab nur eine Verlagerung. Die drei Leute, die abends gekommen sind, die wären auch so gekommen", behauptet er. Er legt jedoch Wert darauf, den Kunden serviceorientiert entgegenzukommen: "Ich bin flexibel und gehe auf Kundenwünsche ein", sagt er. Wenn ein Kunde einen Termin außerhalb der normalen Öffnungszeiten wünsche, sei das für ihn kein Problem. Die Inhaberin vom Bekleidungsgeschäft "Die Mode", Irmgard Orth, könnte sich vorstellen, dass man hin und wieder einen Dienstleistungsabend mit besonderen Aktionen anbietet. Es sei jedoch wichtig, sich mit den anderen Geschäftsleuten zusammenzutun und Ideen auszuarbeiten.