Kein Posten für Stubenhocker

SAARBURG. Beim 24. Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbandes Trier-Saarburg vollzog sich der angekündigte Wechsel an der Spitze: Nachfolger von Kurt Waschbüsch wurde Frank Zühlke. Der scheidende Chef des Verbandes wurde von der versammelten Mannschaft einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 Der neue Vorsitzende, Frank Zühlke (rechts), ernennt im Beisein von Vorstandsmitgliedern und Gästen Vorgänger Kurt Waschbüsch (Vierter von rechts) zum Ehrenvorsitzenden des Feuerwehrverbands. TV-Foto: Ludwig Hoff

Der neue Vorsitzende, Frank Zühlke (rechts), ernennt im Beisein von Vorstandsmitgliedern und Gästen Vorgänger Kurt Waschbüsch (Vierter von rechts) zum Ehrenvorsitzenden des Feuerwehrverbands. TV-Foto: Ludwig Hoff

Zäsur ohne Überraschungs-Moment beim Kreisfeuerwehrverband (KFV) Trier-Saarburg: Auf dem 24. Delegiertentag des Interessenverbandes am Freitag in der Stadthalle Saarburg verabschiedete sich der langjährige Vorsitzende Kurt Waschbüsch (Kell am See) auf eigenen Wunsch von dem Spitzenamt. Zwölf Jahre hatte Waschbüsch den KFV geleitet und damit, wie alle Redner ausnahmslos hervorhoben, maßgeblich Geschichte geschrieben und der Feuerwehrverbandsarbeit im Kreis einen eigenen Stempel aufgedrückt. Der Verband wächst und wächst

Die Anerkennung von der versammelten Feuerwehrmannschaft folgte auf dem Fuß: Einstimmig ernannten die 160 Delegierten aus 67 Mitgliedswehren ihren scheidenden Verbands-Chef zum Ehrenvorsitzenden. "Macht nur kein Brimborium", hatte Waschbüsch vorausblickend die Parole ausgegeben. Gehalten hatten sich seine Vorstandskollegen daran nicht. Auch der Kreisjugendfeuerwehrverband würdigte die stets gute Zusammenarbeit mit dem scheidenden Vorsitzenden. Kurt Waschbüschs augenzwinkernde Reaktion auf die vielen Lobeshymnen: "Da ist man kaum aus dem Amt, und schon hört niemand mehr auf einen. Mein Entschluss, nicht mehr anzutreten, tut mir ja fast schon Leid." Einstimmig (16 Enthaltungen) wurde Frank Zühlke (38) als Nachfolger gewählt. Der neue Mann ist seit 2003 Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Grimburg (VG Hermeskeil) und war Gründungsmitglied der heimischen Jugendfeuerwehr. Er werde sich anstrengen, dass in ihn gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen. Zühlke bot weiterhin eine vertrauensvolle Zusammenarbeit an. Seinen letzten Bericht hatte der scheidende Vorsitzende mit der Mitgliederbilanz abgestattet: insgesamt 3113 Mitglieder (2989 im Vorjahr, ergibt ein Plus von 124). Besonders erfreut habe es ihn, die älteste Feuerwehr im Landkreis, nämlich Saarburg, als "jüngstes Mitglied" in den Verband aufnehmen zu können. Zudem bestehe begründete Hoffnung, dass auch Beurig dem Schritt folgen werde: "Noch ist nicht aller Tage Abend", so Waschbüsch. Sein Amt ist keins für Stubenhocker: 89-mal war der scheidende Vorsitzende im vergangenen Jahr für den Verband unterwegs. Das Zitat "Einigkeit alles erhält, Uneinigkeit zerstört die Welt" stellte Waschbüsch schließlich ans Ende seines Berichts mit dem ausdrücklichen Dank an alle, die ihn in all den Jahren begleitet und tatkräftig unterstützt hatten. Um als Feuerwehr gewappnet zu sein, müsse zuallererst in die Menschen investierten werden und dann in Geräte und Maschinen, sagte Kreisbeigeordneter Dieter Schmitt in seinem Grußwort. Immer habe sich die Politik auf die Feuerwehren verlassen können. Er hoffe im Interesse der Wehren und damit der Menschen, dass dies umgekehrt auch zukünftig der Fall sein werde. Kritik an Forstverwaltung

Hermann Lossbrand (Dierscheid), Stellvertretender Landesvorsitzender, prangerte an, dass der Kettensägenführerlehrgang von den Forstdienststellen nicht anerkannt werde, obwohl der Feuerwehrlehrgang doppelt so lang sei, wie die vom Forst angebotene Ausbildung. In puncto Feuerwehr habe sich 2006 "einiges getan", informierte Kreisfeuerwehrinspekteur Ortwin Neuschwander (Gutweiler) zu abgeschlossenen und anstehenden Projekten. Der Vorstand des KFV präsentiert sich nach den Wahlen so: Vorsitzender Frank Zühlke (Grimburg), Stellvertreter Rainer Andres (Gusenburg), Andrea Molitor (Geisfeld), Schriftführer Gerd Schneider (Leiwen), Kassenwart Peter Philipps (Irsch/Saar), Referent für Öffentlichkeitsarbeit Fredi Mick (Schleidweiler), Beisitzer: Donatus Hoffmann (Temmels), Matthias Liesch (Wintersdorf), Urban Zöllner (Kasel), Matthias Marx (Schömerich), Kreisjugendfeuerwehrwart Klaus Simon (Mertesdorf). Ferner gehören sechs Fachbereichsleiter zum Gremium.

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