Kein Programm für eine Alte-Herren-Riege

KONZ. (LH) Wenn Sängervereinigung Konz und Musikverein "Concordia" Konz zum traditionellen Gemeinschaftskonzert bitten, fühlen sich viele Musikfreunde angesprochen. Bei der 13. Konzert-Auflage wurden den Besuchern musikalische Raritäten dargeboten.

Das älteste Chorwerk, mit dem die Sängervereinigung Konz ihre Zuhörer beim 13. Gemeinschaftskonzerts mit dem Musikverein "Concordia" Konz in der Saar-Mosel-Halle erfreute, reicht bis ins Jahr 1780 (Schäfers Sonntagslied von Konradin Kreutzer) zurück. Wer geglaubt hatte, die Sänger würden im weiteren Verlauf des Abends in diesem Genre verharren, wurde eines Besseren belehrt.Getragene Klassiker und populäre Evergreens

Überaus abwechslungsreich gestaltete der Männerchor unter der Leitung von Achim Müller den gesanglichen Part des Konzerts, darunter spritzige, populäre Musical-Ohrwürmer oder Pop-Gassenhauer aus der jüngsten Vergangenheit. Ganz gewiss war es kein Programm für eine Alte-Herren-Riege. Nicht nur als "Es grünt so grün…" aus "My Fair Lady" erklang, waren etliche Gäste im Saal auszumachen, die leicht mitsummten oder im Takt Fuß und Bein bewegten. Vielleicht schlummert ja hier und da noch sängerisches Potenzial, nur wurde dieses noch nicht entdeckt. Als Augenweide und Ohrenschmaus sang sich Beatrice Bergér (Sopran) in die Herzen nicht nur des männlichen Publikums. Soloparts gestalteten Achim Müller (Bariton), Georg Reinwald (Schlagzeug) und Anne Müller (E-Bass). Rolf Neller moderierte souverän in der ihm eigenen Art zur genussvollen Unterhaltung der Gäste. Manfred Clemens hatte die Gäste willkommen geheißen. Bestens aufgelegt präsentierte sich im zweiten Teil der Musikverein unter der Leitung von Stephan Schütz, ebenfalls mit zeitgenössischer Musik. Die Moderation hatte Guido Wacht übernommen. "Music" von John Miles wurde eindrucksvoll in pompösem Klangbild präsentiert. "Tränen lügen nicht" (Michael Holm) war eine gelungene Reminiszenz an die deutschsprachige Schlagerwelt der 70er-Jahre - wie überhaupt alle Darbietungen der Concordia-Musiker an diesem Abend grundehrlich ohne dazugemixtes Hintergrund-Beiwerk daherkamen. Concordia-Urgestein Ferdinand Wecker wurde im Lauf des Konzerts für seine 70-jährige Mitgliedschaft geehrt.

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