Kein Schwindel: Sänger schlüpfen in Schauspielrollen

Rund 200 Besucher haben sich köstlich amüsiert beim bunten Abend des Quartettvereins Concordia Reinsfeld. Unterstützt vom Männergesangverein Schillingen haben die Aktiven nicht nur mit Gesang begeistert, sondern auch mit schauspielerischem Können.

 Was willst du denn? Inge Schömer und Michael Müller auf Freiersfüßen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Was willst du denn? Inge Schömer und Michael Müller auf Freiersfüßen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Reinsfeld. Drei Chöre sowie clevere Spitzbuben und Schauspieler haben den bunten Abend des Quartettvereins Concordia Reinsfeld zum Erlebnis gemacht. Die Sänger - 16 im Männerchor, 35 im Gemischten Chor und zwölf im neu formierten "Choropax"-Kinderchor - präsentieren Vielfalt. Dem Männerchor glückt das mit Frühlingslied, Hochzeit der Frösche, Vineta-Untergang und böhmischer Polka.
Die Premiere mit dem neuen Dirigenten, dem Trierer Chordirektor Norbert Schmitz, hätte kaum gelungener sein können.
Das Konzert in der Kulturhalle weckt Neugier. Denn die Chöre wagen sich an Neues. Der vor 36 Jahren gegründete Gemischte Chor studiere Michael Jacksons "Earth Song" ein, verriet Herbert Eiden, kommissarischer Vereinsvorsitzender. Und der Männerchor probe "Die verlorene Rippe" von Albert Lortzing (1801 bis 1851): Die Stücke seien aber noch nicht aufführungsreif. Daher hätten sie beim traditionellen Abend für das Dorf auf Bewährtes gesetzt. Davon abgesehen müssten Chöre neue Wege gehen, ist Eiden überzeugt: "Die alten Sachen will keiner mehr hören."
Dieser Ehrgeiz hat seine Wurzeln in einem tragischen Ereignis. Im September vorigen Jahres starb der langjährige Dirigent der drei Chöre und des Schillinger Männergesangvereins Liederkranz mit 58 Jahren. 20 Jahre hatte Günter Weilerswist die Geschicke des 1912 gegründeten Quartettvereins geleitet. Den Sängern im Alter von 40 bis 77 Jahren fehlen Bässe und Tenöre, erklärt Eiden. Mit seinen Konzerten will der Verein daher potenzielle Sänger begeistern. Nach der Chormusik unter dem Motto "Frühlingserwachen" schlägt die Stunde der Laiendarsteller.
Das kurze Singspiel "Das fidele Gefängnis" strapaziert ebenso die Lachmuskeln der rund 200 Besucher wie der Schwank "Alles Schwindel". Erstmals in der Vereinsgeschichte stehen dabei Reinsfelder und Schillinger, wie Liederkranz-Vorsitzender Michael Anell, gemeinsam auf der Bühne. Dirigent Schmitz, der für die vier Hochwald-Chöre einen Chor hatte aufgeben müssen, lobt das Potenzial der Sänger. Das "recht hohe Niveau" der Männerchöre erlaube das Einstudieren "gehobener Männerchor-Literatur". Ausschlaggebend für den Erfolg sei jedoch die Motivation von Sängern, die "etwas leisten wollen". urs

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