Kein Streichkonzert

SCHWEICH. Finanziell gesunden könnte der Schweicher Stadtwald nur, wenn alle Investitionen gestrichen werden. Der Stadtrat setzt aber auf längerfristige Perspektiven.

Der Idealfall sieht so aus: Der Wald dient der Erholung, ist selbst gesund und wirft auch noch Geld ab. Die Erholungsfunktion ist das Einzige, was erreicht wird. Der Gesundheitszustand ist schwankend. Miserabel ist weiterhin das finanzielle Befinden. Der Schweicher Stadtwald beispielsweise wird auch im Jahr 2004 nicht kostendeckend gehegt und gepflegt werden können. Einnahmen von 78 486 Euro werden Ausgaben von 88 027 Euro gegenüberstehen. Das Defizit wird sich damit in ähnlichen Bereichen bewegen wie im laufenden Haushaltsjahr, erklärte Ulrich Frömsdorf, Leiter des Forstamtes Quint, in der Sitzung des Stadtrates. Weil ein Unternehmer kurzfristig absagte und kein Ersatz aufzutreiben war, musste 2003 ein Teil des geplanten Holzeinschlages zurückgestellt werden, erläuterte Revierförster Franz-Josef Marxen. Er wies darauf hin, dass in Zukunft der Unternehmereinsatz im Wald intensiviert werde. Grund: Einer der Waldarbeiter wird voraussichtlich wegen Krankheit seinen Dienst quittieren müssen. Größte Posten im Etat 2004: auf der Einnahmeseite knapp 72 000 Euro aus Holzverkauf, auf der Ausgabenseite 62 500 Euro für den Unternehmer-Einsatz. Ob die Einnahmen sich in diese Richtung entwickeln, scheint aber noch unklar. "Der Holzmarkt ist etwas wackelig", sagte Marxen. Eine Frage wiederholt sich in Kommunalparlamenten ständig. Ist ein Etat-Ausgleich nicht möglich? "Wenn wir das Niveau behalten, in den Wegebau investieren und für eine Wertsteigerung der Bäume sorgen, bleibt ein Defizit", sagte Ulrich Frömsdorf. "Wenn man alles wegstreicht, geht es Null auf Null auf." Der Schweicher Stadtrat habe sich aber darauf geeinigt, "auf längerfristige Perspektiven zu schauen". Frömdsorf teilte dem Rat mit, dass im Zuge der Forstreform die Forstämter Quint und Trier im kommenden Jahr zusammengelegt werden. Dienstsitz werde Quint sein, sagte er und erntete damit die Zustimmung der Schweicher Kommunalpolitiker.

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