Keine Alternative zum zentralen Bürgerhaus

Merzkirchens Dorferneuerungskonzept steht. Kürzlich verabschiedete der Gemeinderat einen Katalog mit Handlungsempfehlungen für die kommenden Jahre. Unterdessen steht fest, dass die Pläne für den Umbau der alten Schule in Portz zum zentralen Bürgerhaus von Merzkirchen überarbeitet werden müssen.

 Nach dem Willen der Gemeinde soll die alte Schule in Portz zum Bürgerhaus ausgebaut werden. Die inzwischen weitgehend fertige Umbauplanung muss nun wieder bearbeitet werden. TV-Foto: Archiv/Hermann Pütz

Nach dem Willen der Gemeinde soll die alte Schule in Portz zum Bürgerhaus ausgebaut werden. Die inzwischen weitgehend fertige Umbauplanung muss nun wieder bearbeitet werden. TV-Foto: Archiv/Hermann Pütz

Merzkirchen. Mehr Grün in allen sieben Ortsteilen, ein neuer Spielplatz, die Gestaltung von öffentlichen Flächen, darunter die am Feuerwehrhaus in Körrig - die Aufzählung der Dorferneuerungsmaßnahmen, die die Gemeinde in den kommenden Jahren angehen könnte, lässt sich noch fortsetzen. Rund ein Jahr lang arbeitete die Kanzemer Dorfplanerin Rosa Vollmuth mit den Bürgern von Merzkirchen an dem Maßnahmenkatalog, den der Gemeinderat nun absegnete. Sollten alle öffentlichen Projekte daraus realisiert werden, müsste die Gemeinde nach Auskunft von Ortsbürgermeister Martin Lutz insgesamt rund 1,7 Millionen Euro locker machen.

Allerdings: "Das Dorferneuerungskonzept soll nur eine Handlungsempfehlung sein für die kommenden zehn bis 15 Jahre", erklärt Lutz. Will heißen: Die darin vorgeschlagenen Projekte können, müssen aber nicht umgesetzt werden. Denn obwohl es für alle Maßnahmen laut Lutz "auf jeden Fall" Zuschussmittel aus der Dorferneuerung gibt, hängt deren Umsetzung von zahlreichen Faktoren ab.

Der Ortsbürgermeister erklärt: "Wenn wir beispielsweise wie vorgesehen die Ortsmitte in Körrig neu gestalten wollen, müssen wir erst etwas Land ankaufen. Bekommen wir es nicht, ist das Vorhaben schon gelaufen." Ein weiterer wichtiger Punkt sei der finanzielle Spielraum, den man habe.

Wie die Gemeinde kürzlich erfahren musste, scheitern oder verschieben sich bestimmte Projekte mitunter deshalb, weil der Bedarf noch in der Planungsphase in Frage gestellt werden muss. So hatte das Nutzungs- und Umbaukonzept zur Umwandlung der alten Schule in Portz in ein zentrales Bürgerhaus der Großgemeinde Merzkirchen schon weitgehend gestanden, als der Musikverein Körrig als Hauptnutzer des Gebäudes seinen Rückzug ankündigte. "Der Verein will sich in Körrig einen eigenen Proberaum bauen", erklärt Lutz. Auch ein Privatmann, der in der Portzer Schule "auf Vereinsebene" Fitness-Kurse angeboten habe, wolle das Haus nicht mehr nutzen. Die Konsequenz: "Das Umbaukonzept muss komplett überarbeitet werden." Und: "Es gibt keine Alternative zu einem zentralen Bürgerhaus, denn wir können nicht in allen sieben Ortsteilen entsprechende Räumlichkeiten schaffen."

Extra Maßnahmenkatalog Sanierung von erhaltenswerten Privatgebäuden (105 Haupt- sowie 89 Nebengebäude wurden ermittelt), für die es Zuschüsse aus der Dorferneuerung gibt. Gestaltung von öffentlichen Plätzen, darunter der Festplatz am Feuerwehrhaus in Körrig, der Dorfplatz mit Feuerwehrhaus und Bushaltestelle in Dittlingen sowie zwei Brunnenplätze in Portz. Mehr Grün in allen Ortsteilen. Vorhandenes Grün (beispielsweise Streuobstwiesen) sollen erhalten bleiben. Neubaugebiete sollen nur in Portz, Kelsen, Dittlingen, Körrig und Merzkirchen ausgewiesen werden. Die Ortsteile Rommelfangen und Südlingen sollen als landwirtschaftlich geprägte Dörfer ohne Baugebiete bleiben. "Wichtig ist es, dies alles mit den Anwohnern zu besprechen und zu planen. Den Bürgerinnen und Bürgern sollte bewusst sein, dass sie selbst viel tun können, um das Ortsbild zu verschönern (...)", betont Dorfplanerin Rosa Vollmuth in einem Schreiben an den TV. (hpü)

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