"Keine Alternative"

Einstimmig brachten die Oberbilliger Gemeinderatsmitglieder bei der jüngsten Sitzung eine Resolution auf den Weg. Damit lehnen sie eine Brücke von Temmels zur Autobahn nach Luxemburg ab.

Oberbillig. Die Oberbilliger Ratsleute sind sich einig. Sie sind für den Moselaufstieg zwischen Wasserliesch und Igel "als konsequente Fortführung der B 51 - Ortsumgehung Könen zur A 64". Und sie sind einstimmig gegen die neue Variante mit einer Brücke von Temmels zur Autobahnauffahrt ins luxemburgische Grevenmacher. Dies sei "keine Alternative", heißt es in der am Mittwoch verabschiedeten Resolution. Adressaten sind die Landesregierung und der Planungsträger des Bundes. Damit lehnen sie den Vorschlag der "Temmelser Lösung" des Bundestagsabgeordneten Karl Diller (SPD) als Alternative zur Westumfahrung Trier (der TV berichtete) ab.Bürger leiden unter Verkehrsbelastung

Der Oberbilliger Ortsbürgermeister Andreas Beiling (CDU) beschrieb bei der Ratssitzung die Belastung in seiner Gemeinde. Starker Pendler- und LKW-Verkehr, der laut Beiling seit Einführung der Maut gestiegen ist, mache den Oberbilligern auf der B 419 schwer zu schaffen.Eine vorläufige Verkehrszählung (der TV berichtete) belegt die Vermutung, dass der Verkehr auf der Bundesstraße zugenommen hat: 2000 wurden zwischen der Moselbrücke bei Wellen und dem Oberbilliger Nachbarort Temmels noch 8835 Kraftfahrzeuge innerhalb von 24 Stunden gezählt, 2005 waren es nach vorläufigen Ergebnissen bereits 12 772. "Die Temmelser Lösung bündelt allenfalls Mehrverkehr von Trier kommend auf der B 419 und führt zu erheblichen zusätzlichen Verkehrsbelastungen in den Ortschaften Wasserliesch und insbesondere Oberbillig. Die lokalen Vorteile in Grevenmacher führen aber zu keinen Verbesserungen der großräumigen Verkehrsführungen." So lautet die Begründung in der Resolution, die aus der Feder der Konzer Verbandsgemeindeverwaltung stammt. Sachliche Diskussion

Karl-Heinz Frieden (CDU), Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde (VG) Konz, erklärte in einer sachlichen Diskussionsrunde bei der Sitzung, es sei nicht verboten, über Alternativen nachzudenken. Es sei aber eine Frage der Reihenfolge. Er befürwortet den Moselaufstieg als "die Lösung". Alle anderen Varianten seien "Nebenkriegsschauplätze", aber keine wirklichen Alternativen. Auch gab er einen Überblick über die politischen Diskussionen im Bereich (Bahn)Verkehr, die die Region betreffen - beispielsweise beim Nitteler Tunnel.Aus dem Rat hieß es ebenfalls, der Moselaufstieg sei die "alleinige Lösung". Carsten Berens (CDU) erklärte, er sei zwar "kein Fan des Moselaufstiegs". Er stimme der Resolution jedoch zu, mit der Hoffnung, dass Ergänzungen zur Verkehrsentlastung umgesetzt werden können. Der VG-Rat wollte sich ebenfalls mit dem Thema befassen, nahm es dann aber doch nicht auf die Tagesordnung.

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