Keine Angst vor dem Amt

Jugendämter stehen oft in der Kritik. Wenn sie von Missbrauch oder Gewalt bedrohte Kinder aus Familien herausholen, geht das manchen zu schnell, und schon hagelt es Vorwürfe von "unnötigem Aktionismus" bis zu "Amtswillkür".

Jugendämter stehen oft in der Kritik. Wenn sie von Missbrauch oder Gewalt bedrohte Kinder aus Familien herausholen, geht das manchen zu schnell, und schon hagelt es Vorwürfe von "unnötigem Aktionismus" bis zu "Amtswillkür". Wenn die Ämter ein Kind nicht schnell genug vor gewissenlosen oder komplett erziehungsunfähigen Eltern schützen, werden sie dagegen zu "Mittätern". Diese Vorwürfe mögen in Einzelfällen zutreffen, doch sie lassen unberücksichtigt, wie viele Tragödien durch die Aktionen der Jugendämter – von der sozialpädagogischen Familienhilfe bis zum Erziehungsbeistand – verhindert werden konnten. Dieses breite Angebot wird oft gar nicht oder erst dann genutzt, wenn schon nichts mehr zu retten ist. Dabei ist der Gang zum Jugendamt keine Schande. Wenn eine Problemfamilie diese Hilfe früh genug in Anspruch nimmt, kann eine "Evakuierung" der Kinder möglicherweise verhindert werden. j.pistorius@volksfreund.de

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