Keine Chance für Tempo 30

Drastische Verengung der Ortsdurchfahrt nicht möglich: Die Bundesstraße gehört zum "Militärstraßen-Grundnetz". Der Gemeinderat Pellingen will im Ortsbereich die Raser auf der B 268 ausbremsen - aber wie? Die Bundesstraße wird militärisch genutzt. Deshalb muss die Fahrbahn mindestens sieben Meter breit sein.

 Rund siebeneinhalb Meter breit ist die B 268 im Ort Pellingen – eine gern zum Schnellfahren genutzte „Rennstrecke“. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Rund siebeneinhalb Meter breit ist die B 268 im Ort Pellingen – eine gern zum Schnellfahren genutzte „Rennstrecke“. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Pellingen. (kdj) Im Prinzip sind die Ratsmitglieder sich einig: Nicht nur "draußen", außerhalb des Ortes, wird "viel zu schnell" gefahren. Die mit streckenweise 7,80 Meter Fahrbahnbreite angelegte Ortsdurchfahrt verleitet dazu, den Gasfuß als Bleifuß zu missbrauchen. Abhilfe könnten Fahrbahnverschwenkungen und/oder -einengungen schaffen, die beim beabsichtigten Aus- und Umbau der B 268 zu realisieren wären. Der muss, so Ortsbürgermeister Dieter Hennen, bald "angegangen" werden, denn: "Noch ist Geld da, die Chance zu grundlegenden Änderungen haben wir erst in 20 Jahren wieder ..."Aber was in Form von "Verkehrshindernissen" anderenorts gelegentlich Wunder wirkt, dürfen die Pellinger nicht einbauen (lassen), weil die B 268 auch im Ortsbereich zum Militärstraßen-Grundnetz gehört und überbreiten Militär-Schwerstlastfahrzeugen jederzeit in beiden Richtungen unbehindertes Fortkommen garantieren muss. Von der Militärverwaltung akzeptiert würde lediglich eine Verringerung der nutzbaren Straßenbreite auf sieben Meter - im vorliegenden Fall sechs Meter Schwarzdecke und auf jeder Seite eine Pflasterrinne von 50 Zentimeter Breite.Eine von Ortsschild zu Ortsschild reichende Tempobegrenzung auf 30 km/h ist, so VG-Bürgermeister Winfried Manns, kaum durchsetzbar, denn dazu müsse einerseits der Landesbetrieb Mobilität (LBM) seine Zustimmung geben, und andererseits "würde sich ohnehin kaum jemand daran halten". Besser wäre es, "ein überschaubares Stück auf Tempo 30 zu begrenzen".Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Leiter des LBM Trier, sieht weder Chancen für eine von Ortsschild zu Ortsschild reichende Tempo-30-Zone noch für Verschwenkungen oder Einengungen, Letzteres wegen der geforderten militärischen Nutzbarkeit der B 268.Für die Zeit bis zur endgültigen Lösung des Problems hat Bürgermeister Hennen einen Rat für seine Pellinger parat: "Parkt eure Autos nicht auf den Gehwegen, sondern auf der Straße. Wenn da genügend Fahrzeuge stehen, wird langsamer gefahren."Als Gemeindeanteil an den Kosten für den ins Auge gefassten Umbau der Ortsdurchfahrt mit Parkbuchten, Gehwegen und veränderten Straßeneinmündungen wurden 80 000 bis 120 000 Euro angegeben. Da wird Hennens Dringen auf baldige Klärung verständlich. Nun soll erst einmal ein Konzept erarbeitet werden.

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