Keine Einigung - aber eine Entscheidung

Gusenburg · Für ein besseres Miteinander hat sich der Gusenburger Gemeinderat ausgesprochen. Längere Diskussionen gab’s trotzdem.

 Nahe der Gusenburger Einsegnungshalle soll ein Friedbaumfeld für Urnenbeisetzungen angelegt werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Nahe der Gusenburger Einsegnungshalle soll ein Friedbaumfeld für Urnenbeisetzungen angelegt werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Gusenburg Mehr als eine Stunde lang hat der Ortsgemeinderat Gusenburg bei seiner jüngsten Sitzung alleine einem Thema gewidmet: das geplante Friedbaumfeld (der TV berichtete).
Dabei liegen die dafür in Betracht kommenden Standorte auf dem Friedhof gar nicht weit auseinander. Ein Entwurf sieht eine rechteckige Fläche links der Einsegnungshalle vor, eine zweiter eine gegenüberliegende Fläche. Dort könnte in mehreren Schritten ein rundes Feld für rund 150 Urnengräber angelegt werden, so ein Vorschlag des Gusenburger Architekten Joachim Weber.
Zentraler Punkt des Feldes mit bis zu zehn Metern Durchmesser wäre der bereits vorhandene Baum. Flächen, die bislang für Reihengräber reserviert sind, könnten nach Ablauf der jeweiligen Ruhezeiten nach und nach in das Urnenfeld aufgenommen werden.
Die Kosten schätzt Weber im ersten Schritt für etwa ein Drittel der Anlage auf 10 000 Euro bis 12 000 Euro. Als Juniorpartner des Trierer Architekturbüros Manfred Müller bietet er die Planung zu 4000 Euro netto an. CDU (sechs Sitze im Ortsbeirat) und BfG (Bürger für Gusenburg, drei Sitze) beschlossen mit ihrer Ratsmehrheit schließlich die von ihnen favorisierte Variante. CDU-Sprecher Jürgen Paulus und Thomas Köhl (BfG) machten sich stark für den Entwurf, der detailliert und erweiterbar sei. Ortsbürgermeister Josef Barthen, sein zweiter Beigeordneter Erwin Weber und die Freie Wählergruppe Barthen (FWG) votierten mit ihren insgesamt acht Stimmen dagegen dafür, die Vorschläge erneut an den Bauausschuss zu delegieren, um Vor- und Nachteile ausarbeiten zu lassen.
Schnell beschlossen waren hingegen die nächsten Schritte für das geplante Sanierungsgebiet. Einstimmig brachte das Gremium vorbereitende Untersuchungen auf den Weg. Wo genau im Ort würde es Sinn machen, die Sanierung von Häusern zu unterstützen, und wo sollen die Grenzen des Gebietes verlaufen? Diese Fragen sollen möglichst bald beantwortet sein und den Bürgern ein klar abgegrenztes Gebiet vorgestellt werden. Die Kommune folgt damit dem Beispiel anderer in der Verbandsgemeinde Hermeskeil. Ziel ist, mit Steuervorteilen und Fördermöglichkeiten Investitionsanreize zu schaffen (der TV berichtete mehrfach).
Ebenfalls unstrittig war der Abschied vom Beirat Windkraftanlagen, dessen Aufgaben der Haupt- und Finanzausschuss übernimmt. Unabhängig davon werden der Internet-Beirat und der neue Ausschuss "Bauen, Planen, Dorfentwicklung" tagen.
Die Renovierungsarbeiten im Feuerwehr- und Gemeindehaus sind beauftragt. Einschließlich Maler- und Elektroarbeiten kosten sie 9244 Euro. Der Spielplatz Kreuzstraße erhält - auch dank zupackender Bürger - eine neue Wippe und eine neue Schaukel sowie ein gebrauchtes Klettergerüst.
Kontrovers diskutiert aber abgesegnet ist die Fifty-fifty-Einigung der Gemeinde und des Vereins Natur- und Anglerfreunde Gusenburg. Hintergrund ist der exorbitanter Wasserverbrauch in 2015 - vermutlich wegen eines nicht geschlossenen Schiebers. Wer den Schaden in Höhe von 2486 Euro verursachte, ist nicht festzustellen. Daher stehen die Gemeinde als Eigentümer und ihr Pächter gemeinsam dafür ein. Um Ähnliches in Zukunft zu vermeiden, soll der Schieber gesichert und der Pachtvertrag überarbeitet werden.

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