Keine Hundetoilette für Konz

Ob nun Hundefreund oder nicht: Die Hinterlassenschaften der Vierbeiner und die Entsorgung des Hundekotes beschäftigen viele Konzer gleichermaßen. TV-Leser hatten vorgeschlagen, eine Hundetoilette auf einer speziellen Fläche einzurichten. Bei Bürgermeister Karl-Heinz Frieden stößt die Idee nicht auf Gegenliebe.

 Simon und Gertrud Maximini haben beim Ausführen des Hundes Paul Verständnis für Spaziergänger und spielende Kinder und nehmen daher immer Tüten mit, um Pauls Hinterlassenschaften einsammeln und zu Hause entsorgen zu können. TV-Foto: Silke Steuer

Simon und Gertrud Maximini haben beim Ausführen des Hundes Paul Verständnis für Spaziergänger und spielende Kinder und nehmen daher immer Tüten mit, um Pauls Hinterlassenschaften einsammeln und zu Hause entsorgen zu können. TV-Foto: Silke Steuer

Konz. (sis) Wohin nur mit den Hinterlassenschaften meines Hundes? Das fragen sich in Konz derzeit viele Hundehalter. Bürgermeister Karl-Heinz Frieden hatte in einem TV-Artikel vorgeschlagen, dass die Hundebesitzer auf ihren Gassi-Rundgängen eine Tüte bei sich tragen, damit den Kot einsammeln und selbst entsorgen sollten (der TV berichtete). Daraufhin sind in der TV-Redaktion ein paar Leserbriefe eingegangen. Manche Hundehalter sehen es nicht ein, warum die Kommune nicht den Dreck entsorgen kann, denn immerhin bezahlten sie ja Hundesteuer.

Das sieht Bürgermeister Karl-Heinz Frieden anders. Bei ihm stößt auch der Leservorschlag, eine Hundetoilette zu errichten, nicht auf Gegenliebe. Trotz Hundesteuer, die ja immerhin eine alte Tradition sei, sieht er die Entfernung von Hundekot nicht als Aufgabe der Kommune. "Viele regeln es auf eine vernünftige Art und Weise", lobt Frieden die Hundebesitzer, die nach dem Ausführen ihres Hundes dessen Hinterlassenschaften zu Hause entsorgen.

Die Idee einer Hundetoilette von beispielsweise 16 Quadratmetern Größe kommt für Bürgermeister Frieden nicht infrage: "Es gibt nichts Schlimmeres, als den Kot an einer Stelle zu konzentrieren." Dafür müsse dann auch kein öffentlicher Platz herhalten: "Kann dann nicht gleich jeder Hundehalter ein Stück seines Gartens als Hundetoilette frei räumen?", fragt Frieden rhetorisch.

Auch Boxen sind für den Bürgermeister keine Option



Auch die von Lesern geforderte Sammelbox für volle Tüten sieht er nicht als Option. Denn wenn diese im Sommer nur alle zwei Tage geleert würden, gäbe es aufgrund des Gestanks weitere Beschwerden, mutmaßt er.

Ein Blick über die Konzer Stadtgrenzen hinaus zeigt: In Trier gibt es zwar Boxen, an denen Tüten zu erhalten sind. Aber es gebe keine Boxen zur Entsorgung, sagt Pressesprecher Ralf Frühauf. Schließlich sei jeder Bürger dazu verpflichtet, seinen eigenen Müll zu entsorgen.

Die Belloboxen kosten die Stadt 2000 Euro im Jahr. Sie werden außerdem nur dort aufgestellt, wo eine regelmäßige Reinigung durch die Stadt stattfindet.

In anderen Stadtteilen werden solche Tütenboxen von Dritten, die eine sogenannte Patenschaft für eine Bellobox übernehmen wollen, finanziert. Bürgermeister Frieden will weiterhin seine Bürger dazu ermutigen, die Hinterlassenschaften ihrer Hunde selbst zu entsorgen. Außerdem sei es kein großer Aufwand, seinen Hund ansonsten weiter von Wegen ab in das Gebüsch zu führen. Hundefreundin Gertrud Maximini nimmt immer Tüten mit und achtet auf Sauberkeit: "Außerhalb der Stadt ist es ja nicht schlimm, wenn der Hund ins Gebüsch läuft. Aber in der Stadt, da wo Fußgänger sind und Kinder spielen, sollte man den Dreck schon entsorgen", sagt die Konzerin.

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