Keine Klagen von Bürgern und Betrieben

Zerf · Das 3,5-Millionen-Euro-Straßenbauprojekt in Zerf schreitet zügig voran. Bald sind die Kanalarbeiten im ersten Bauabschnitt beendet. Die Umleitung über das Gewerbegebiet Deeswiese wird gut angenommen. Noch gibt es keine Klagen der Geschäftsleute.

 Die Herren der Rohre und Leitungen: Klaus Hornberg, Hans Musong, Hermann Ohs und Wieslaw Salik (von links) liegen beim ersten Bauabschnitt der Zerfer Ortsdurchfahrt voll im Zeitplan. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Herren der Rohre und Leitungen: Klaus Hornberg, Hans Musong, Hermann Ohs und Wieslaw Salik (von links) liegen beim ersten Bauabschnitt der Zerfer Ortsdurchfahrt voll im Zeitplan. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Zerf. Seit September wird an der Zerfer Ortsdurchfahrt gearbeitet. Bis Ende 2018 werden Baumaschinen und Umleitungen der Normalzustand in der Ortsgemeinde sein. Bis dahin wird der Bund an der B 407 rund 3,5 Millionen Euro verbaut haben.
"Wir haben keine Alternative. Soll denn alles so bleiben, wie es ist?", fragt Ortsbürgermeister Dieter Engelhardt etwas provokant, lobt aber gleichzeitig die gute Kommunikation zwischen Anliegern und Baufirmen: "Auch wenn man sein Auto mal nicht in der eigenen Garage parken kann, sehen die Bürger doch das große Ziel einer guten Straße."
Bei etwa sechs Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche, bei einer Tiefenbegrenzung von 40 Metern, liegt der Anteil, den Anlieger für Gehwege und die spätere Straßenbeleuchtung aufbringen müssen. Darauf wurde mehrfach in Versammlungen hingewiesen.
Noch schlimmer als der Straßenbelag ist der Zustand von Leitungen und Kanälen. Der Polier der Baustelle, Hermann Ohs, hat dafür einen sicheren Blick: "Die Kanäle und Leitungen sind so marode, da hilft nur noch austauschen." Damit ist seine Bautruppe auf der Strecke zwischen Kreisel und Sparkasse fast fertig. Danach wird die derzeitige Sandpiste wieder zu einer Straße ausgebaut, allerdings zur Verkehrsberuhigung etwas schmaler.
Parallel läuft der Ausbau des Gewerbegebietes Zerfer Kreuz. Die Bauarbeiter dort bekamen eine eigene Auffahrt, damit sie sich nicht gegenseitig stören. Ebenso wurde für Schreinermeister Rainer Hansen eine Zufahrt zu seinem Betrieb gebaut. "Für uns ist das kein Problem. Da werden unsere Autos höchstens etwas schmutziger", nimmt es der Handwerker mit Humor.
Wichtig ist für Hansen jedoch: "Ich muss jeden Morgen mit dem Polier reden, damit wir auf Veränderungen bei den Bauarbeiten reagieren können."
Ralf Koch vom Nah-und-Gut-Markt liegt mit seinem Supermarkt außerhalb der Baustelle. Noch, denn spätestens im Februar wird auch vor seinem Haus heftig gebaggert. "Das nehmen wir aber in Kauf, beißen die Zähne zusammen und halten durch", hat er sich vorgenommen.
Die Zufahrt zum Supermarkt wird weiterhin über die Deeswiese möglich bleiben. Mit Infoblättern wird die Kundschaft darauf hingewiesen.
Optiker Peter Kunz von gegenüber schlägt zur Unfallvermeidung vor: "Es wäre doch besser, wenn im Ort jetzt Tempo 30 wäre, weil so viele große Baumaschinen unterwegs sind." Kunz macht sich bereits Gedanken, ob sich für die Einheimischen etwas verbessert hat, wenn Ende 2018 alles fertig ist: "Bei der Gestaltung sollte an unsere Bürger gedacht werden, auch an diejenigen, die mit Rollator oder mit dem Rollstuhl über die Straße wollen." Die Straße sollte nach Kunz' Ansicht nicht instandgesetzt werden, damit möglichst viele Autos möglichst schnell durch Zerf fahren können.

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