Keine Zersiedelung

SAARBURG. Der Verbandsgemeinderat bleibt bei seiner Linie: Keine Zersiedelung beim Bau von Windrädern.

Erneut nicht durchsetzen konnte sich in der jüngsten Sitzung des Gremiums die SPD-Fraktion, die mit ihrem Antrag, auch auf der Gemarkung Freudenburg den Bau von Windkraftanlagen zuzulassen, an der Mehrheit von CDU und Freier Wählergruppe (FWG) gescheitert ist.Auch gegenüber den Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange - unter anderem die Kreisverwaltung, das Landesamt für Umweltschutz und die Vogelschutzwarte -, die eine Reduzierung der Windkraftflächen auf dem Saargau fordern oder Bedenken wegen des geplanten Vogelschutzgebietes hegen, hält der Rat - dieses Mal mit breiter Zustimmung aus den Reihen der SPD - an seinem im vergangenen Jahr gefällten Beschluss fest: Windräder sollen nur an vier Standorten in der Verbandsgemeinde (Bereiche Fisch/Mannebach/Söst, Merzkirchen/Bilzingen sowie Kirf I und Kirf II) aufgestellt werden - insgesamt rund 30 Anlagen auf dem Saargau. Anderswo in der Verbandsgemeinde sollen keine Windräder genehmigt werden.Ebenfalls keinen Erfolg hatte die SPD mit ihrem Antrag, eine 200 Meter breite Pufferzone zum geplanten Vogelschutzgebiet einzuhalten.Rat lehnt Windräder in Freudenburg ab

In diesem Streifen sollten Windräder nicht aufgestellt werden. Auch in Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange ist darauf hingewiesen worden. Die Mehrheit des Verbandsgemeinderates sieht es anders.CDU-Fraktionschef Franz-Josef Reiter und Bürgermeister Günther Schartz (CDU) betonten erneut, dass es immer der Wille des Rates gewesen sei, eine Zersiedelung bei der Standortwahl für Windräder zu vermeiden. Wer Anlagen in Freudenburg zulasse, öffne Anträgen aus anderen Gemeinden Tür und Tor. Die Folge sei eine für das Landschaftsbild schädliche Zersiedelung.Die SPD beurteilt den Stand der Dinge anders. Nach Beschlüssen der Gemeinderäte in Palzem und Irsch, die sich beide die Möglichkeit von Windkraft-Standorten erhalten wollen, "zieht das Zersiedelungs-Argument nicht mehr", sagte Fraktionschef Alois Zehren.Es sei sehr enttäuschend, dass ausgerechnet Freudenburg nicht zum Zuge komme. Dort sei bereits vor acht Jahren die erste private Initiative zum Bau von Windrädern entstanden.Nachdem der Rat nun die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes für Windkraft gebilligt hat, wird der Plan öffentlich ausgelegt. Dann können in einer zweiten Runde Einsprüche erhoben und Bedenken geäußert werden. Nach einer erneuten Beratung und Beschlussfassung im Verbandsgemeinderat sowie nach der Genehmigung des Flächennutzungsplanes durch die Kreisverwaltung besteht dann nur noch die Möglichkeit, auf dem Klageweg Änderungen zu erreichen - beispielsweise die Zulassung von Windrädern außerhalb der vorgesehenen Gebiete auf dem Saargau.

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