Kell investiert bis 2017 zehn Millionen Euro

Kell am See · Welche Projekte will die Verbandsgemeinde (VG) Kell wann wo anpacken und wie viel soll das alles kosten? Der Fahrplan, der all diese Fragen beantwortet, steht. Das bis 2017 laufende Investitionsprogramm listet Vorhaben für zehn Millionen Euro auf. Das meiste Geld geben dabei die als Eigenbetrieb abgekoppelten VG-Werke aus.

Kell am See. Größere Feuerwehrgebäude mit moderneren Autos, Schulsanierungen, große Wasserbehälter und neue Rohre für den Abwasserkanal: Das alles sind Dinge, in die die VG Kell und die Werke in den nächsten vier Jahren investieren wollen. Der VG-Rat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig das Projekt-Paket bis 2017 festgezurrt (siehe Extra).

Die Gesamtsumme: Von 2014 bis 2017 haben sich VG und VG-Werke Vorhaben vorgenommen, die alles in allem zehn Millionen Euro verschlingen werden. Davon entfallen "nur" 1,14 Millionen Euro auf die VG selbst. Deren Hauptaufgaben sind der Brandschutz und die Grundschulen. Der Löwenanteil der Investitionen wird von den Werken geschultert, die im flächenmäßig großen Keller VG-Gebiet ein langes Leitungsnetz und viele Einrichtungen zur Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in Schuss halten müssen.
Das Wasserwerk plant bis 2017 Projekte in einer Gesamthöhe von 2,22 Millionen Euro. Beim Abwasserwerk sind es sogar 6,76 Millionen Euro. Die Bürger in den Haushalten der 13 VG-Dörfer haben als Gebührenzahler maßgeblichen Anteil daran, dass die Werke ihre Vorhaben finanzieren können.
Die Investitionen der VG: Was lange währt, soll 2014 endlich gut werden. In Zerf soll nächstes Jahr das Feuerwehrgerätehaus erweitert werden, damit dort die VG-Brandschützer ihre zentrale Atemschutzwerkstatt einrichten können. In solchen Werkstätten werden die Geräte, Flaschen und Masken der VG-Feuerwehren nach einem Einsatz und auch in festgelegten Intervallen geprüft, gereinigt und auf die Fahrzeuge verteilt. Das 268 000 Euro-Projekt hängt schon seit 2011 in der Warteschleife. Denn der Kreis muss diese Investition genehmigen. Zuerst hat der Kreis prüfen lassen, ob die Atemschutzwerkstatt nicht auch in Saarburg oder Hermeskeil untergebracht werden kann. Zuletzt wollte Landrat Günther Schartz Sicherheit darüber haben, dass für die Zerfer Atemschutzwerkstatt auch noch bis ins Jahr 2020 genug Personal, also dafür ausgebildete ehrenamtliche VG-Feuerwehrleute, zur Verfügung steht. Die Keller bejahen das und rechnen damit, dass sie 2014 bauen dürfen. Im Jahr darauf sollen für insgesamt 254 000 Euro neue Einsatzwagen für die Wehren in Waldweiler, Kell, Baldringen, Schömerich und Paschel gekauft werden. Die Erweiterung des Gerätehauses in Vierherrenborn (90 000 Euro) ist 2017 geplant. Der Schwerpunkt bei den Schulen liegt eindeutig in Schillingen. Dort sollen allein 2014 rund 230 000 Euro in Sanierungs- und Umbauabreiten investiert werden. In Mandern sind es 37 000 Euro.
Die Investitionen der Werke: Beim Wasserwerk ist 2014 mit knapp 440 000 Euro der Neubau eines Hochbehälters am Hirschfelderhof (bei Zerf) der dickste Brocken. Im Jahr darauf werden für 200 000 Euro Wasserleitungen bei der Erschließung des Neubaugebiets Zerf verlegt. 2016 passiert das Gleiche beim Ausbau der Kapellenstraße in Lampaden (130 000 Euro) und der Trierer Straße/B407 in Zerf (200 000 Euro).
Da bei den beiden letztgenannten Baustellen dann die Straßen ohnehin schon aufgerissen sind, werden auch gleich neue Abwasserrohre vergraben. Das schlägt in Zerf unter der B 407 mit 1,2 Millionen Euro zu Buche. In der Lampadener Kapellenstraße mit 120 000 Euro. Im Zerfer Neubaugebiet wird für 740 000 Euro der Kanal verlegt. 2014 starten zudem Arbeiten an den Klärschlammbecken im Abwasserwerk Oberes Ruwertal (bei Mandern), die 700 000 Euro kosten werden.Extra

Die Fortschreibung des Investitionsprogramms ist eine Aufgabe, die der VG-Rat Kell auf der gesetzlichen Basis der rheinland-pfälzischen Gemeindeordnung Jahr für Jahr Ende November erledigt. Ein Hinweis ist dabei allerdings wichtig. Das Programm ist ein Papier. Es ist die Leitplanke, an der sich die politischen Entscheider in der VG bei der Erstellung künftiger Haushaltspläne orientieren werden. Die Verwirklichung der Vorhaben hängt jedoch von vielen Variablen ab - zum Beispiel, ob tatsächlich zum geplanten Zeitpunkt auch Zuschüsse vom Land fließen. Deshalb zeigt die Erfahrung, dass im Laufe von vier Jahren so manches Projekt verschoben und einige sogar gestrichen werden. ax

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