Kell plant Projekte für 11,5 Millionen Euro

Kell am See · Ein größeres Feuerwehrgerätehaus in Zerf, die Sanierung der Schillinger Schule und eine modernere Kläranlage bei Mandern: Für all das und noch einige Dinge mehr gibt die Verbandsgemeinde (VG) Kell in den nächsten vier Jahren viel Geld aus. Das Investitionsprogramm bis 2018 sieht Projekte vor, die insgesamt rund 11,5 Millionen Euro kosten. Den größten Teil dieser Summe vergräbt ein abgekoppelter Eigenbetrieb der VG im Untergrund.

Kell am See. Es gibt Politiker, die Investitionsprogramme mit einer weihnachtlichen Wunschliste vergleichen. Denn die Erfahrung lehrt: Längst nicht alle Vorhaben, die darin enthalten sind, werden im vorgesehenen Zeitraum auch verwirklicht. Der neue Keller VG-Bürgermeister Martin Alten (CDU) mag sich dieser etwas despektierlichen Einschätzung aber nicht anschließen. Er weist darauf hin, dass ein Investitionsprogramm alle Jahre wieder "eine wichtige Grundlage bei der Erstellung unseres Haushaltsplans ist". Den Etat für 2015 wird der VG-Rat voraussichtlich in seiner übernächsten Sitzung verabschieden.
Zuvor hat das Gremium schon bei seinem jüngsten Treffen den Projekt-Fahrplan aufgestellt, der bis 2018 gültig ist. Es gibt aber nicht nur eine Liste mit Vorhaben, die aus dem allgemeinen VG-Haushalt finanziert werden müssen und vor allem das Feuerwehrwesen und die Grundschulen betreffen. Der ausgabenmäßig viel größere Teil der Investitionen wird von den VG-Werken getätigt, die als Eigenbetrieb wirtschaften. An vielen, aber nicht allen Projekten, die die Werke anpacken, werden die Bürger aus den 13 Dörfern indirekt zur Kasse gebeten, weil sie Gebühren zahlen müssen.
Die Gesamtsumme: Von 2015 bis 2018 haben sich die VG und die Werke Vorhaben vorgenommen, die insgesamt rund 11,5 Millionen Euro verschlingen werden. Davon entfallen "lediglich" 1,52 Millionen Euro auf die VG selbst. Das Wasserwerk plant in den nächsten vier Jahren Projekte in einer Gesamthöhe von 1,67 Millionen Euro. Das mit Abstand meiste Geld fließt in die Abwasserbeseitigung. Bei diesem Betriebszweig sehen die Werke Investitionen für insgesamt 8,34 Millionen vor.
Die wichtigsten Investitionen der Werke: Vor allem in Zerf stehen in naher Zukunft zwei große Projekte an. Dazu zählt zum einen die 2015 geplante Erschließung des Neubaugebiets, in dem neue Wasserleitungen und Abwasserrohre verlegt werden. Dafür geben die Werke 1,12 Millionen Euro aus. Durch einen Vertrag mit der Ortsgemeinde werden diese Kosten später auf die künftigen Grundstückeigentümer umgelegt. Zum anderen plant der Bund ab 2015 in Zerf den Ausbau der Ortsdurchfahrt (B 407). "Bei solchen Straßenbauprojekten ist es meistens so, dass wir uns mit den Werken anhängen und die Leitungen erneuern", sagt Alten. Denn die Straße wird dann ja ohnehin aufgerissen. Kostenpunkt des B-407-Projekts für die Werke: knapp 1,9 Millionen Euro. 2016/17 ist zudem für 2,5 Millionen Euro die Erneuerung der Kläranlage Oberes Ruwertal bei Mandern geplant.
Die wichtigsten Investitionen der VG: In die Ausstattung des Rathauses - zum Beispiel eine bessere EDV - steckt die VG bis 2018 rund 65 000 Euro. Ansonsten verteilt sich die in den nächsten vier Jahren geplante Gesamtsumme der Investitionen von 1,52 Millionen Euro aber fast ausschließlich zu etwa gleichen Teilen auf die Feuerwehren (732 000 Euro) und die Grundschulen (681 000 Euro). Bei Letzteren liegt der Schwerpunkt mit 600 000 Euro ganz eindeutig auf der vorgesehenen Sanierung des Gebäudes in Schillingen (der TV berichtete). Im Bereich des Brandschutzes muss der noch laufende Anbau ans Zerfer Gerätehaus 2015 mit einem Betrag von 70 000 Euro ausfinanziert werden. Dort wird für insgesamt 338 000 Euro die zentrale Atemschutzwerkstatt der VG-Feuerwehren eingerichtet. In Lampaden soll im Zeitraum 2016 bis 2018 für knapp 190 000 Euro ein neues Gerätehaus gebaut werden. Knapp 100 000 Euro sind 2016 für den Kauf eines neuen Fahrzeugs für die Vierherrenborner Wehr eingeplant.

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