Kell setzt jugendliche Akzente

KELL AM SEE. Er soll Ansprechpartner für die Kinder und Jugendlichen in der Verbandsgemeinde (VG) Kell am See sein, neue Freizeitangebote entwickeln und die organisierten Jugendtreffs in den einzelnen Orten betreuen. Der 37-jährige Michael Binder hat am 1. Oktober seine Tätigkeit als erster hauptamtlicher Jugendpfleger in der VG begonnen.

 Der neue Jugendpfleger der Verbandsgemeinde vor seiner zukünftigen Arbeitsstätte: Ende des Monats bezieht Michael Binder sein Büro in der "Alten Mühle" in Kell am See.Foto: Axel Munsteiner

Der neue Jugendpfleger der Verbandsgemeinde vor seiner zukünftigen Arbeitsstätte: Ende des Monats bezieht Michael Binder sein Büro in der "Alten Mühle" in Kell am See.Foto: Axel Munsteiner

Der Bedarf war politisch unumstritten, das Signal eindeutig: Bereits Ende 2004 beschloss der Verbandsgemeinderat Kell am See einstimmig, dass ein stärkerer Akzent in der Jugendarbeit gesetzt und erstmals in der Geschichte der VG ein hauptamtlicher Jugendpfleger eingestellt werden sollte. Denn um die Belange der rund 2300 Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren in der VG gekümmert hatte sich bis dato im Wesentlichen die kirchliche Seite, konkret Pastoralreferent Detlef Willems, gekümmert. Doch bei der Kandidatensuche sollte es zu unerwarteten Komplikationen kommen. Zunächst scheiterte die ursprünglich angedachte Kooperation mit den Nachbarn aus Hermeskeil, so dass Wunschkandidat Bernd Hermesdorf (Lampaden) den Kellern nicht zur Verfügung stand. Dann wurde unter 25 Bewerbern Yvonne Fries ausgewählt, die bereits zum 1. August die Jugendpfleger-Stelle antreten sollte. Sie sagte aber Ende Juli kurzfristig ab. Also mussten die VG-Gremien nochmals tagen und unter fünf Kandidaten den geeigneten Bewerber auswählen. Letztendlich erhielt Michael Binder aus Trier den Zuschlag. Der 37-Jährige kann neben einem abgeschlossenen Pädagogik-Studium bereits einiges an praktischer Berufserfahrung vorweisen - und das in ganz unterschiedlichen Bereichen. Der gebürtige Balinger arbeitet seit sieben Jahren auf ehrenamtlicher Basis als Jugendpfleger in Trier-Ehrang ("Das will ich auch beibehalten") und betreute in der Vergangenheit beim Trierer "Club Aktiv" Schwerstbehinderte. "Es macht mir sehr viel Spaß mit Jugendlichen zu arbeiten. Deshalb freue ich mich auf meine neue Aufgabe", betont Binder. Am 1. Oktober hat der 37-Jährige seine - vorerst auf zwei Jahre und 19,5 Stunden pro Woche befristete - Tätigkeit aufgenommen, wobei sein Dienstsitz zunächst das Rathaus ist, bevor er Ende des Monats sein Büro in der "Alten Mühle" in Kell beziehen kann. Dass er einen guten Draht zu den Jugendlichen in der VG finden kann, davon ist Binder überzeugt: "Ich gehe die Sache ganz unbefangen an. Ich denke, dass es die Jugendlichen hier gut finden, wenn es jetzt einen Ansprechpartner für ihre Belange gibt." Binders erste Amtshandlungen liegen auf der Hand: "Im Vordergrund steht zunächst das Kennen lernen und das Kontakte knüpfen", sagt der 37-Jährige. Vom Keller Büro aus, wird das jedoch nicht möglich sein: "Man muss dafür natürlich auf die Leute zugehen." Für Bürgermeister Werner Angsten von entscheidender Bedeutung ist die enge Zusammenarbeit des Jugendpflegers mit den Schulen, den Ortsbürgermeistern, den kirchlichen Einrichtungen und vor allem den 128 Vereinen in der VG. Denn gerade Letztere machen bereits jetzt eine "optimale Jugendarbeit", wie Angsten betont. Gleichwohl sei eine eigenständige Jugendpfleger der VG ein Gebot der Stunde. Denn: "Ein Schwerpunkt der Arbeit des Jugendpflegers muss sein, auch die jungen Leute, die am Rande stehen und nicht in einem Verein organisiert sind, zu integrieren", so der Verwaltungschef. Ein längerer Atem, das weiß auch Michael Binder, wird hingegen nötig sein, um ein weiteres selbst gestecktes Ziel zu erreichen. Räume für Jugendliche sind zwar in allen 13 Ortsgemeinden vorhanden. "Ein Netzwerk zwischen den einzelnen Jugendclubs zu schaffen, ist mir aber sehr wichtig."Jugendleiter-Runde auf VG-Ebene

Auf diesem Wege will Binder beispielsweise besonders engagierte Jugendliche in den einzelnen Orten zu Jugendleitern ausbilden lassen und eine Jugendleiter-Runde auf VG-Ebene einführen. "Die Strukturen, die da sind, möchte ich stabilisieren und professioneller gestalten", sagt der Diplom-Pädagoge. Vorstellen kann er sich auch gemeinsame Sportturniere unter den Jugendclubs zum besseren Kennen lernen. Eine wichtige Aufgabe wird es schließlich für Binder sein, im neuen Jahr Freizeitprogramme für die Jugendlichen aus der VG zu entwickeln, wobei der neue Jugendpfleger bereits ein Projekt konkret ins Auge gefasst hat. "Mein Wunsch wäre, eine Ferienfreizeit ins Ausland zu organisieren", sagt der 37-Jährige. Michael Binder ist bis zu seinem Umzug in die "Alte Mühle" unter der Nummer 0174/5788071 zu erreichen.

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