KERNKRAFT

Zum Bericht "Wenn die Wolke kommt …" (TV vom 28. November) erreichte uns folgender Leserbrief:

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier ist eine ausgesprochen feinfühlige Behörde. Sie will vor allem beruhigen und betont, dass Kernkraftwerke "über Sicherheitseinrichtungen (…) verfügen, die das Eintreten eines Unfalls (…) ausschließen sollen". Es gebe aber ein "Restrisiko". So heißen "Unfälle mit der Ausbreitung von radioaktivem Material wie zuletzt in Japan oder 1986 in Tschernobyl, Ukraine". Wie sehr man dann verstrahlt wird, "ist mit geeigneten Messgeräten feststellbar". Wer im Keller einen Computer hat, kann sich unter strahlung-rlp.de informieren. "Die beste Schutzwirkung wird (…) in Kellern erzielt." Dorthin sollten aber nur Personen mit gutem Gehör, weil "die Erreichbarkeit für Lautsprecherdurchsagen gewährleistet sein muss." Außerdem darf man das Klopfen an der Wohnungstür nicht überhören, wenn die Jodtabletten kommen. Die "werden im Bedarfsfall verteilt". Betroffen sind vor allem Menschen im Umkreis von 25 Kilometern um Cattenom. Mit einer zehnfachen Leselupe kann man mühelos auf einer Karte ablesen, ob man betroffen ist. Dann wird es aber höchste Zeit. Raus aus dem Keller, denn der Aufenthalt dort ist "eine Katastrophenschutzmaßnahme, die jedoch nur über kurze Zeit aufrechterhalten werden kann". Am besten geht\'s nach Konz in die Notfallstation. Dort "können umfangreiche (…) Hilfsmöglichkeiten in Anspruch genommen werden". Eine Adresse ist nicht angegeben. Aber die Warteschlange dürfte nicht zu verfehlen sein. Sollte sich die Strahlung nicht an die behördlich vorgesehene 25-Kilometer-Zone halten, ist vorgesorgt. Es gibt nämlich eine "Fernzone F (…) mit einem Radius von 100 Kilometern um die kerntechnische Anlage". Man sollte sich so schnell und so weit wegbewegen wie möglich. Man muss allerdings den 25-Kilometer-Radius im Auge behalten, denn dafür "hat der Landkreis Trier-Saarburg eine Evakuierungsplanung erstellt". Außerdem gilt: "Für Evakuierungen außerhalb dieses Bereichs gilt die allgemeine Evakuierungsplanung des Landkreises." Zwar weiß niemand wirklich, wie das mit der Evakuierung laufen soll. Aber es ist beruhigend, dass es einen Plan gibt (alle Zitate aus der Broschüre). Rolf Richter, Schöndorf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort