Kind auf dem Schulweg festgehalten: Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Konz · Ein 31-jähriger Mann, der am Montag in Konz (Kreis Trier-Saarburg) ein Kind auf dem Weg zur Schule festgehalten haben soll, sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Er war am Dienstag festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt worden.

Die Anspannung an der St.-Nikolaus-Schule war am Dienstag groß. "Heute waren viel mehr Eltern als sonst an der Schule, um ihre Kinder hinzubringen und abzuholen", erzählt Antonia Kaeblinger, deren Tochter zu der Grundschule geht. Der Grund für die Beunruhigung: Am Montagmorgen hatte ein Mann einen achtjährigen Jungen auf dem Weg zur Schule am Friedhof festgehalten. Erst, als sich weitere Passanten näherten, ließ er von dem Kind ab.

Die Fahndung der Polizei verlief danach schnell. Am Dienstag nahmen die Beamten einen 31-jährigen Mann aus Konz fest, der die Tat bei einem Verhör gestand. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier wurde der Verdächtige noch am Dienstagabend dem Haftrichter beim Amtsgericht Trier vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl, der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft. "Die Ermittlungen haben ergeben, dass der Mann sich in der Vergangenheit bereits mehrfach im Bereich der Grundschule St. Nikolaus aufgehalten und Kinder beobachtet haben soll", heißt es bei der Polizei, die damit Informationen des TV bestätigt.

Der Unmut der Eltern ist deshalb groß. "Der Mann hat sich ständig auch vor dem Kinderhort rumgetrieben", sagt Yvonne Baum. Auf Anfrage bestätigen das auch andere Eltern. Laut TV-Informationen kam es sogar seit September 2010 immer wieder zu Vorfällen im Bereich der Grundschule. Der Tatverdächtige soll sich mehrfach Notizen gemacht und verschiedene Kinder fotografiert haben. Diese Fälle wurden dokumentiert. Außerdem sei mehrfach die Polizei informiert worden.

Polizeisprecher Karl-Peter Jochem bestätigt, dass mehrfach Beschwerden über den Tatverdächtigen bei der Polizei eingegangen sind. Das sei ein Grund dafür, dass er so schnell ermittelt werden konnte. Allerdings sei eine Festnahme vorher nicht möglich gewesen, weil noch keine Straftat vorgelegen habe. "Die Kollegen sind häufiger vor Ort gewesen und haben den Mann angesprochen", sagt Jochem. Nach dem Vorfall sei der Mann gleich als möglicher Tatverdächtiger infrage gekommen. Nachdem eine Zeugin diesen Verdacht erhärtet hätte, sei der Mann festgenommen worden.

Grundsätzlich meint Jochem: "Wir sind immer froh, wenn Eltern anrufen und Vorfälle melden." Es sei wichtig, die Polizei zu informieren. So könnten die Beamten unter anderem Personalien von Verdächtigen aufnehmen.

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