Kinder gegen Kinderarbeit

FÖHREN. (red) In einer etwas anderen Schulstunde informierten sich zwei Klassen der Föhrener Grundschule über die Lebens- und Arbeitsbedingungen ihrer Altersgenossen im fernen Asien, Südamerika und Afrika.

Jutta Prinz und Susanne Andres, zwei Mitarbeiterinnen des Weltladens Föhren, hatten die Kinder mit ihren Klassenlehrern zu einem Kennenlernen der Arbeit des Weltladens und des fairen Handels eingeladen. Nachdem die Kinder erfahren hatten, wie fairer Handel funktioniert, lernten sie verschiedene Produkte kennen, die in Kinderarbeit hergestellt werden, und welche Alternativen es gibt, für einen fairen Einkauf zu sorgen. In einem zweiten Teil konnten alle ausprobieren, was Arbeit für Kinder heißt. Dazu hatten die beiden Mitarbeiterinnen des Weltladens verschiedene Stationen aufgebaut: Streichholzschachteln mit Streichhölzern füllen, die beklebt und anschließend gewogen und kontrolliert wurden, Schuhe putzen, 20 Kilo-Säcke Orangen schleppen, einen Teppich weben und aus Karton- und Plastikabfällen eine Schlafstatt herrichten. Arbeiten, die 250 Millionen Kinder in der Dritten Welt täglich 10 bis 14 Stunden verrichten müssen. Auch wenn diese Arbeiten nur für wenige Minuten probiert wurden, verstanden die Kinder, wie hart das Leben gleichaltriger Kinder in Asien, Südamerika oder Afrika sein kann. Es wurde deutlich, dass es wichtig ist, Zugang zu Schulbildung und gesundheitlicher Versorgung zu haben, um sich als Kind richtig entwickeln zu können. Ebenso verstanden die Kinder, dass es vor allem in der Verantwortung der westlichen Welt liegt, für das Wohl aller Kinder zu sorgen. In einer dritten Phase probierten die Kinder Lebensmittel aus dem fairen Handel und entwickelten sogar eigene Ideen, wie sie ausgebeuteten Kindern helfen können. So werden die von ihnen produzierten Streichholzschachteln mit der Aufschrift ,,Föhrener Kinder gegen Kinderarbeit” und dem entsprechenden Piktogramm im Weltladen Föhren verteilt, um ein größeres Bewusstsein für dieses Thema in der Bevölkerung zu schaffen.

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