Kinder spielen Rotkäppchen und böser Wolf

Saarburg · Für die Leseaktion Märchentage der Stadtbücherei Saarburg hat sich ihre Leiterin, Gudrun Lüdecke, viel einfallen lassen. Sie erzählt Märchen auswendig und in verschiedenen Versionen. Kinder schlüpfen in die Rollen der Figuren. Die Kleinen backen auch den Kuchen, den Rotkäppchen der Großmutter bringen sollte.

 Die Märchen werden nicht nur erzählt, sie werden gespielt: Lysanne, Estella, Noemi (liegend) und Jule (von links) zeigten bei der Leiterin der Stadtbücherei, Gudrun Lüdecke, viel Einsatz. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Märchen werden nicht nur erzählt, sie werden gespielt: Lysanne, Estella, Noemi (liegend) und Jule (von links) zeigten bei der Leiterin der Stadtbücherei, Gudrun Lüdecke, viel Einsatz. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. "Das ist ein tolles Märchen. Da gibt es sogar Kuchen zu essen", freut sich Noemi (5) am Märchentag der Stadtbücherei Saarburg. Deren Leiterin, Gudrun Lüdecke, liest nicht vor, sondern erzählt die Geschichte von Rotkäppchen auswendig. Und nicht nur eine Version, sondern gleich drei, das heißt, auch aus der Sicht des Wolfes und der Wolfsmutter. "Diese Versionen stammen von den Autoren Mario Ramos und Geoffrey de Peunart", erklärt die Erzählerin.
Teilnehmer backen Kuchen


Lüdecke versucht, Kinder die Geschichte mit allen Sinnen wahrnehmen zu lassen. Deshalb schlüpfen sie auch in die Rollen des bösen Wolfes, der Großmutter, des Jägers und natürlich des Rotkäppchens. Und mehr noch: Der Kuchen für die Großmutter wird in der Bibliotheksküche gebacken.
"Märchen sind für Kinder wichtig, weil sie Gefühle wie Fröhlichkeit, Angst, Neid und Hass transportieren und die Geschichte trotzdem immer gut ausgeht", sagt Lüdecke. Da mache es gar nichts, wenn Kinder mal die alten Wörter der Märchensprache nicht direkt verstehen. Es gehe um Leseförderung und um neue "Verdrahtungen" im Gehirn für ein effektiveres Denken. Dabei helfe die Welt der Geschichten und der Fantasie. Nur so bleibe das Erfahrene lange im Gedächtnis.
Die Stadtbücherei Saarburg hat dafür ein eigenes Märchenzimmer, in dem die Geschichten regelrecht gelebt werden. Immer begleitet die Leseratte "Maseratti" die Aktionen der städtischen Einrichtung, die dienstags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet hat.
Am Mittwoch ging es um das Märchen "Der Hirsedieb" aus Bechsteins Märchen-Sammlung. Zum Inhalt: Eine Bauernfamilie baut Hirse an. Doch kurz vor der Ernte wird sie jedes Mal bestohlen. Die drei Söhne des Bauern wollen den Dieb stellen, jeder auf seine Art. Doch ausgerechnet der Kleinste, der als etwas zurückgeblieben gilt, schafft es.
Leiterin Gudrun Lüdecke zeigte den Kindern im Alter von vier bis acht Jahren, was Hirse ist und wie gut sie schmeckt.
Die Reihe Literatur am Küchentisch wird am heutigen Donnerstag um 16 Uhr fortgesetzt. Dann geht es um empfehlenswerte Bücher für Erwachsene und ältere Jugendliche.
Die Stadtbücherei Saarburg ist unter Telefon 06581/928119 erreichbar.

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