KIRCHE

Zur Paula-Kolumne "Lagerfeld, rette den Heiligen Rock!" (TV vom 23. April):

Meinung

Immer wieder neue Begegnung
Traurig und mit Empörung habe ich in der Osterausgabe diesen ehrfurchtlos und verletzend geschriebenen Artikel gelesen. Am Karfreitag haben wir in unseren Gottesdiensten die Leidensgeschichte Jesu in der Johannespassion gehört und betrachtet. Der Artikel von Paula, wer auch immer hinter diesem Pseudonym steht, ist für mich eine Weise des Leidens Gottes in unserer Zeit: Hohn, Spott, Verachtung, Erniedrigung, Hochmut. Ich kann bei diesem Artikel vom ersten bis zum letzten Satz nur eine gemeine, verhöhnende Blasphemie über eine Reliquie erkennen, die auch in der heutigen Zeit für unzählige Menschen bedeutend und gleichzeitig eine Einladung ist, sich immer wieder neu auf die Begegnung mit Jesus Christus einzulassen. Im kommenden Jahr schauen wir dankbar darauf zurück, dass dieses Gewand vor 500 Jahren zum ersten Mal den Menschen gezeigt wurde. Im Lauf der vergangenen 499 Jahre haben unzählige Menschen in der Verehrung des Heiligen Rockes zu einer neuen, lebendigen Begegnung mit dem auferstehenden Christus gefunden. Wie viele es tatsächlich waren, bleibt uns ein Geheimnis. Im Blick auf Lagerfeld oder andere Modeschöpfer wage ich die sichere Prognose: Von denen spricht in 500 Jahren kein Mensch mehr. Im Rückblick auf die jüngste große Heilig-Rock-Wallfahrt im Jahre 1996 sehe ich vor mir die langen Schlangen geduldiger, betender, singender Pilger, die sich auf den Weg zu dieser Reliquie und damit auf den Weg zu Christus gemacht haben - zur Erfahrung und Gemeinschaft einer lebendigen Kirche. Eins steht fest, für mich und Tausende von Menschen aus nah und fern: Ich freue mich auf die große Christuswallfahrt vom 13. April bis 13. Mai 2012 und auf die Begegnung mit dem Heiligen Rock im Trierer Dom. Gertrud Kriesamer, Konz

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