Kirchengemeinde Mandern verschenkt Kita

Mandern · Nach Kell und Schillingen soll auch das Gebäude der Kindertagesstätte St. Wendalinus Mandern in zivile Hände gelegt werden. Null Euro wird das Haus "kosten", das Manderner und Waldweiler Kinder nutzen. Das Grundstück bleibt weiter in Kirchenbesitz. Vorher werden alle Umbauarbeiten beendet und eventuelle Mängel beseitigt.

 Anna-Sophie, Shawn, Jan, Lilly und Manuel (von links) merken nichts davon, wenn künftig die Handwerkerrechnungen von zwei Ortsgemeinden bezahlt werden. Tv-Foto: Herbert Thormeyer

Anna-Sophie, Shawn, Jan, Lilly und Manuel (von links) merken nichts davon, wenn künftig die Handwerkerrechnungen von zwei Ortsgemeinden bezahlt werden. Tv-Foto: Herbert Thormeyer

Mandern. Die Ortsgemeinderäte von Mandern und Waldweiler haben sich gemeinsam die Bedingungen des Bistums zur Übergabe der Kindertagesstätte St. Wendalinus in Mandern angehört. Diese Einrichtung wird nach Kell und Schillingen die dritte Bauträgerschaft, die im Dekanat Hermeskeil-Waldrach in zivile Hände gelegt wird.
"Das Gebäude geht für null Euro an die beiden Ortsgemeinden. Grund und Boden bleiben Eigentum der Kirchengemeinde", erklärte Detlef Arend von der Rendantur des Bistums, der Abteilung für Finanzangelegenheiten. Die laufenden Baumaßnahmen werden bis zum Sommer beendet sein.
Ob ein weiterer Sanierungsbedarf besteht, soll heute (Dienstag, 22. Mai) bei einem Ortstermin mit Baufachleuten, Vertretern der Ortsgemeinden Mandern und Waldweiler sowie der Kirchengemeinde festgestellt werden. 35 Prozent der eventuell dafür anfallenden Kosten werden vom Bistum übernommen. In die laufenden Umbaumaßnahmen haben Kirchengemeinde und Bistum bereits 200 000 Euro gesteckt. Wie bei den Einrichtungen in Kell und Schillingen auch, ändert sich an der Betriebsträgerschaft durch die KiTa GmbH Trier nichts.
Was die beiden Räte ein wenig stört, sind eventuell anfallende Ausbaubeiträge bei einer Sanierung der Schulstraße sowie die Kosten für Pflege und Verkehrssicherung des Geländes, obwohl der Grund und Boden weiter der Kirchengemeinde gehört. "Sind wir da für alles haftbar?", fragte Manderns Ortsbürgermeister Martin Alten. "Ja, der Erbbaurechtsvertrag macht das möglich", lautete die Antwort des Finanzfachmannes vom Bistum. Die Alternative sei die Schließung des Kindergartens, denn die Kirchengemeinde könne sich den Bau einfach nicht mehr leisten. "Die Auflagen des Gesetzgebers an die baulichen Voraussetzungen eines Kindergartens haben sich in den letzten Jahren stark verschärft und dadurch verteuert", so Arends Begründung.
Das Bistum habe jedoch ein Interesse daran, dass es in Mandern weiter einen katholischen Kindergarten gibt. "Auch die geänderte Bauträgerschaft ändert nichts daran, dass Zuschüsse vom Land und Kreis fließen können", erklärte Arend weiter. Nur vom Bistum gebe es nach der Übergabe kein Geld mehr.
"Da kommen wir wohl nicht drumherum", stellte Ortsbürgermeister Manfred Rauber aus Waldweiler mit leichter Resignation in der Stimme fest. Übergabeziel ist der 1. Januar 2013. Vorher wollen die beiden Ortsgemeinderäte einen genauen Blick in den Vertrag werfen, den sie unterschreiben sollen.
Extra

Die Katholische Kindertageseinrichtung St. Wendalinus in der Schulstraße 7 in Mandern hat drei Gruppen, 55 Plätze in Teilzeit-Betreuung, 20 Plätze für Ganztagsbetreuung und sechs Plätze für Kinder unter drei Jahren. Aus Waldweiler kommen 21, aus Mandern 30 und aus Hentern ein Kind in diese Kita. doth

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