Kirchenperle

FELL. Sie ist bescheiden, aufopferungsvoll und tief gläubig: Agnes Spieles leistet seit einem Vierteljahrhundert wertvolle Arbeit im Hintergrund der St. Martin Kirche in Fell.

 Zweites Zuhause: Agnes Spieles ist seit 25 Jahren Küsterin in der St. Martin Kirche in Fell. Foto: Katja Krämer

Zweites Zuhause: Agnes Spieles ist seit 25 Jahren Küsterin in der St. Martin Kirche in Fell. Foto: Katja Krämer

Vor dem Weißen Sonntag hat Agnes Spieles wieder alle Hände voll zu tun. Doch für die Küsterin ist das kein Problem. Sie macht ihren "Job" außerordentlich gerne. Vor den Messen zündet sie Kerzen an, bereitet den Altar vor und legt das Gewand des Pastors oder Kooperators zurecht. Seit 25 Jahren agiert sie leise im Hintergrund. Tag für Tag und zuverlässig. Ende März hatte sie doppelten Grund zum Feiern. Ihr silbernes Küsterinnenjubiläum und ihren Geburtstag. Die Pfarrgemeinde feierte mit. Denn die Küsterin kennt und schätzt jeder im Ort. Während der Messen hat sie ihren Platz vorne am Altar, ganz nah bei dem Geistlichen. Ihre "Chefs" haben schon mehrmals gewechselt. "Während der ersten zwanzig Jahre hatten wir hier in Fell zwei Pfarrer", sagt die Kirchendienerin. In den letzten fünf Jahren hat sie vier Pfarrer kommen und gehen sehen. "Jeder Pastor ist anders, aber die Arbeit bleibt die gleiche", sagt die Seniorin. Und sie ist geblieben, obwohl ihre Gesundheit ihr manchmal zu schaffen macht ("Ich kann nicht mehr so gut gehen."). Die Küsterin fand eine Lösung: ihr Bruder Oswald ist jetzt ihr Chauffeur und Helfer. Die gebürtige Fellerin zeichnet sich durch eine große Treue zur Kirche aus einem tiefen Glauben heraus aus. Neben einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen wird ihr von der Pfarrgemeinde eine besondere Begabung beim Ausschmücken der Kirche zugesprochen. Und: "Ich habe in den 25 Jahren der Kirche noch nie eine Rechnung für Blumen vorgelegt", sagt die Küsterin mit Stolz. "Dank den vielen Spendern, die mir immer wieder Geld für Blumen geben", erklärt sie. Doch nicht nur als Küsterin steht sie im Dienst der Kirche. Seit 45 Jahren singt sie im Kirchenchor "Cäcilia" Fell und ist Mitglied im Pfarrgemeinderat. Dort wurde sie vor einem Vierteljahrhundert auch von Pastor Theo Dohmann als Küsterin "entdeckt". Zweifelsohne kann man sagen, dass er damals den richtigen Riecher hatte.

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