Kirmes in Wellen mit majestätischem Glanz

Wellen · Die Kirchweih St. Kunibert bringt auch Wissen über Heimatgeschichte. Dorfschreiber Horst Fantes lässt die gute alte Zeit auferstehen.

Wellen Mit fast 1000 Besuchern an zwei Tagen hat die Kirmes in Wellen eine große Anziehungskraft, auch grenzüberschreitend. 50 Helfer standen Ortsbürgermeister Hans Dostert zur Seite, um Groß und Klein auf dem Dorfplatz am Kindergarten abwechslungs- und genussreiche Stunden für Auge, Ohr und Gaumen zu bereiten.
Viel Unterhaltung wurde bereits am Eröffnungsabend mit Timeless-Unplugged geboten, einer Band, mit deren Musik die Zeit wirklich wie im Flug verging. Die Jugend von Feuerwehr und Sportverein kreierte köstliche Cocktails, und Kinder bekamen ihre Preise vom letztjährigen Luftballonwettbewerb (siehe Infobox). Sie konnten auch neue Ballons in alle Himmelsrichtungen schicken.
Einen besonderen Glanz verliehen dem Fest die Weinköniginnen und Prinzessinnen vom Luxemburger Moselufer: Aline Brück, Lee Risch, Jeanne-Marie Wagener und Laura Schill repräsentieren die edlen Tropfen des Großherzogtums. Ein Höhepunkt war am Sonntag das Gastspiel des Freudenburger Shantychores mit Liedern von Wellen und Wind.
Interessant, und zwar nicht nur für ältere Wellener, war der Vortrag des Dorfschreibers Horst Fantes. Sein Thema diesmal: Geschäfte und Gastronomie in Wellen. "Ich beziehe mich auf das Jahr 1953. Damals gab es in Wellen fünf Lebensmittelgeschäfte und sechs Gaststätten für 700 Einwohner", erklärte der Hobbyhistoriker. Es ging ganz ohne Supermärkte. Und alle Besitzer konnten gut leben.
Es handelte sich um sogenannte Kolonialwarenläden, in denen Tabak, Tee, Salz und Zucker Luxusartikel waren, die eine weite Reise nach Wellen hinter sich hatten. "Was nicht vorrätig war, gab's halt nicht", sagte Fantes. Er habe erst kürzlich erlebt, wie sich eine Kundin in einem Supermarkt darüber beschwert hat, dass kein glutenfreier Joghurt da war: "Das Wort gab es damals überhaupt noch nicht."
Die Läden, die alle bequem zu Fuß erreichbar waren, und die Wandlung der Häuser, in denen sie einmal ihre Waren anboten, kann Fantes in historischen und aktuellen Fotos dokumentieren.Extra: SIEGER DES LUFTBALLONWETTBEWERBS


Lisa Marie Roth, 273 Kilometer (Gernach-Kolitzheim); Devin Faber und Emma Hartz, 195 Kilometer (Massenbachhausen); Bastian Becker, 193 Kilometer (Großwallstadt); Max Roth, 98 Kilometer (Kaiserslautern); Ben Weber, 40 Kilometer (Nalbach); Lena Poppelreiter, 28 Kilometer (Merzig).

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