Kita St. Marien wächst in die Höhe

Saarburg · Stein auf Stein? Das war einmal. Die Kindertagesstätte St. Marien im Beuriger Stadtteilzentrum wird aus hölzernen Wandteilen zusammengesetzt. Die ersten Module sind bereits montiert. In rund sechs Wochen steht der zweigeschossige Rohbau.

 Sophia aus dem Kindergarten St. Marien darf hämmern (links). Die Kinder waren im Werk der Firma Bernardi zu Gast, die Wandteile für die Kita herstellt. Foto: Kita St. Marien

Sophia aus dem Kindergarten St. Marien darf hämmern (links). Die Kinder waren im Werk der Firma Bernardi zu Gast, die Wandteile für die Kita herstellt. Foto: Kita St. Marien

Die Soldaten der französischen Garnison sagten im Mai 2010 Adieu, die letzten von ihnen verließen Saarburg im Oktober. Seit Juli bereits werden die von den ehemaligen französischen Mitbürgern genutzten Flächen umgestaltet: Als erstes Konversionsprojekt entsteht zwischen der Pfarrkirche St. Marien und auf dem Gelände der ehemaligen französischen Grundschule das neue Stadtteilzentrum Beu-rig.

Rund fünf Millionen Euro werden investiert. 2,6 Millionen Euro kostet der Neubau des Kindergartens St. Marien. Nebenan entstehen Parkplätze, Grünflächen sowie ein Haus der Vereine (der TV berichtete).

Der Parkplatz oberhalb der Kindertagesstätte ist inzwischen fertig. Seit einigen Tagen nimmt auch das Kita-Gebäude Gestalt an: Die ersten Wandteile sind montiert. Dazwischen ist Platz gelassen für bodentiefe, große Fenster. Die Innenwände, die zurzeit parallel zu den Außenwänden montiert werden, werden vom Kranführer behutsam durch die Luft und in die Baustelle bugsiert. Die Außenwände werden, wenn sie alle stehen, mit Dämmmaterial gefüllt. In der Bodenplatte ist bereits die Fußbodenheizung installiert.

Bevor die Wandteile nach Saarburg kamen, haben sich 27 Kindergartenkinder angeschaut, wie diese Holzteile hergestellt werden. "Wir sind ins Werk nach Völklingen gefahren", sagt Kita-Leiterin Mechthild Kohl. "Das war ein ganz tolles Erlebnis." Die Kinder haben sich erklären lassen, wie die Holzteile gebaut und wie sie gedämmt werden. Anschließend haben sie sich auf einer Gipskartonwand mit ihren Namen verewigt. Diese Wand wird später auch im Kindergarten stehen. Den Transport der Wände haben die Kinder ebenfalls miterlebt. Für die Kleinen ein einmaliges Erlebnis. "So still haben wir sie noch nie gesehen", sagt Kohl.

Kindergarten nicht beeinträchtigt



Den Alltag meistert der Kindergarten trotz Baustelle gut, versichert die Leiterin. Im Sommer sind Kinder und Erzieher in die alte französische Grundschule gezogen. Kohl: "Wir beobachten jeden Tag die Baustelle und freuen uns, dass der Bau wächst." Beeinträchtigungen gebe es nicht. "In der Woche nach Ostern wird wohl die untere Etage stehen. Bis Ende Mai ist der Rohbau fertig", sagt Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. Ende Januar hatten die Arbeiten am zweistöckigen Gebäude begonnen. Für die Finanzierung des Kindergartens erhält die Stadt Unterstützung von Bund, Land, Kreis und Bistum. 80 Prozent der Kosten werden über Fördermittel finanziert. Die restlichen 20 Prozent teilt sich die Stadt Saarburg mit den Gemeinden Mannebach, Schoden und Fisch, deren Kinder den Kindergarten besuchen.

Mindestens bis Herbst müssen sich kleine und große Baustellennachbarn noch gedulden: Dann ist der Kindergarten fertig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort