Bildung Wie in Hermeskeil aus Kindern Bücherwürmer werden

Hermeskeil · Drei Kitas und die Grundschule wollen noch enger mit der Stadtbücherei als Bildungspartner zusammenarbeiten. 530 Kinder profitieren davon - und auch manche Eltern.

 Sonja Laible, Astrid Moser-Faust, Lena Weber, Marion Adams, Simone Hahn und Sabine Mitrenga (von links) zeigen die Schilder, die ihre Einrichtungen als Kooperations- und Bildungspartner ausweisen.

Sonja Laible, Astrid Moser-Faust, Lena Weber, Marion Adams, Simone Hahn und Sabine Mitrenga (von links) zeigen die Schilder, die ihre Einrichtungen als Kooperations- und Bildungspartner ausweisen.

Foto: Herbert Thormeyer

„Die Zusammenarbeit der Hermeskeiler Stadtbücherei mit den drei Kitas und der Grundschule läuft schon seit vielen Jahren hervorragend“, betont deren Leiterin Marion Adams. In einer Kooperationsvereinbarung „Bildungspartner Bibliothek & Kita“ hat das Landesbibliothekenzentrum (LBZ) Rheinland-Pfalz für die nächsten drei Jahre Ziele und bibliothekspädagogische Leistungen definiert, die von den Partnern erfüllt werden müssen. Nach den drei Jahren wird die Zusammenarbeit durch die Bildungspartner überprüft und es kann ein neues LBZ- Zertifikat beantragt werden.

Die Kitas Villa Kunterbunt, Rosa Flesch und Adolph Kolping sind regelmäßige Nutzer der Bibliothek. „Wir wollen die Kleinsten an die Bibliothek heranführen, die Regeln vermitteln, die Kinder sollen sich, obwohl sie noch nicht lesen können, Geschichten merken und bekommen nach einer kleinen Prüfung sogar eine Urkunde“, erklärt Leiterin Marion Adams.

Kitas und Grundschule entwerfen in jedem Jahr einen Adventskalender mit Gewinnspiel. Sprachbildung steht immer im Vordergrund, noch bevor es ans Lesenlernen geht. Lesefreude, auch bei Bilderbüchern, soll weiter motivieren die Einrichtung Bibliothek zu nutzen. Das Siegel, das an jeder Einrichtung der Partner angebracht wird, soll die Bemühungen um die frühkindliche Bildung nach außen tragen.

„Wir als Grundschule können bei dieser Vorbildung der Kinder gut mit ihnen weiterarbeiten“, freut sich deren Leiterin, Sabine Mitrenga. Astrid Moser-Faust von der Kita Rosa Flesch betont den sozialen Effekt: „Kinder aus bildungsfernen Familien beziehen gleich ihre Eltern mit in das Angebot ein.“ Kein Geld für Bücher zu haben, spiele dabei keine Rolle mehr. Und die Leiterin der Kita Villa Kunterbunt, Simone Hahn, erzählt: „Unsere Kinder gehen nicht in die Bibliothek. Sie gehen zu Marion, gerade wegen des spielerischen Umgangs mit Büchern.“ Das könne man als großes Kompliment verstehen.

Stadtbürgermeisterin Lena Weber sagt: „Die Bedeutung mit der Institution Bibliothek kann fürs ganze Leben wichtig sein, wenn es wie hier mit Herzblut gemacht wird.“ Der Stadtrat unterstütze diese Arbeit. Sie hoffe, dass die Kinder später lange bei den Büchern bleiben.

Zusammen 530 Kinder vom Vorschul- bis zum Grundschulalter nutzen die Einrichtung, vom spielerischen Umgang bis zur Wandlung zum „Bücherwurm“. Auch in Coronazeiten mit hoher Inzidenz hat die Stadtbibliothek weitergearbeitet und die Familien mit Lesestoff versorgt. Bücher-Kisten wurden zusammengestellt und von Marion Adams zu den Familien gebracht. Bei Beachtung der Hygieneregeln ist die Stadtbibliothek Hermeskeil weiterhin geöffnet und jeder kann wieder selbst kommen.

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