"Langsam, aber sicher werden wir hier im Konzer Tälchen ausgedünnt", sagte Ortsvorsteher Ingo Adam beim TV -Ortsgespräch mit Redakteur Andreas Jacob, zu dem der Trierische Volksfreund ins Bürgerhaus eingeladen hatte. Die Infrastruktur werde zunehmend schlechter. So gebe es zu wenige Ärzte, keinen Lebensmittelladen, und auch die Banken hätten sich inzwischen zurückgezogen. "Nicht einmal einen Geldautomat haben wir hier", berichtete Adam. Das Problem bestehe in der Nähe zur Konzer Innenstadt. "Unternehmen siedeln sich lieber im Zentrum an, da dort ein größerer Kundenzulauf zu erwarten ist." Beispiele, wie die des Metzgers, der seinen kurz zuvor in Krettnach eröffneten Laden aufgrund mangelnden Zuspruchs aus der Bevölkerung habe schließen müssen, würden deutlich machen, dass "wir bei den Leuten ein Umdenken bewirken müssen". Die Tageszeitung könne hierbei helfen. Den rund ein Dutzend Gästen aus den drei Konzer Stadtteilen Niedermennig, Obermennig und Krettnach (zusammengefasst als "Tälchen"), die sich im Bürgerhaus zum Ortsgespräch trafen, brannten auch andere Themen auf den Nägeln. Die im 19. Jahrhundert erbaute Ölmühle nahe des Konzer Baches ist seit etwa 15 Jahren im Besitz der Gemeinde. Unter Mitwirkung des örtlichen Heimat- und Verkehrsvereins wurde das aus Schieferbruchsteinen bestehende Bauwerk inzwischen restauriert. "Doch was ist eine Wassermühle ohne Mühlteich", fragten sich einige der Anwesenden. Nachdem das Gebäude und ein Großteil der technischen Einrichtung wieder instand gesetzt worden seien, habe sich nichts mehr getan. Der Grund: Öffentliche Mittel würden nicht bewilligt. Dauerthema Verkehrsberuhigung

Gegenstand zahlreicher Diskussionen in Krettnach sind auch die geplante Verkehrsberuhigung an den Ortseingängen und eine Querungshilfe nahe des Bürgerhauses an der Ortsdurchfahrt L 138. Diese Maßnahmen würden nicht so durchgeführt, wie vom Ortsbeirat beschlossen. Auch andere Themenbereiche sorgten für Gesprächsstoff im Krettnacher Bürgerhaus. Fragen zur Berichterstattung über Vereinsfeste machten die Runde ebenso wie kritische Anmerkungen zu einzelnen Artikeln. Auch mit Anregungen sparten die Gäste nicht. So sei eine tief greifendere Berichterstattung über kommunalpolitische Themen wünschenswert, meinte Heinz-Günther Reichardt. "Neben dem Fußball gibt es in unserer Region auch andere Sportarten, wie Leichtathletik, über die ich gerne mehr lesen würde", sagte Willi Reuter. Ein Lob erntete die Kulturredaktion. Zur Kolumne von Michael Kernbach meinte ein TV -Leser: "Die Beiträge von Kernbach sind einfach Klasse. Schade, dass der nur so wenig Platz bekommt." Morgen stellen wir in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah", die sich derzeit mit der Stadt Konz beschäftigt, den Höhenstadtteil Kommlingen vor.