Klangwelten in Vollendung

Konz · Internationale Top-Qualität an der Gaida-Orgel in der Konzer Pfarrkirche St. Nikolaus: Andreas Rothkopf aus Saarbrücken faszinierte bei seinem Konzert mit facettenreichem und emotional ergreifendem Orgelspiel.

Konz. Der Beifall am Ende des Konzerts klang nach Anerkennung und Dankbarkeit - der Saarbrücker Organist Andreas Rothkopf begeisterte rund 150 Zuhörer in der Konzer Pfarrkirche St. Nikolaus an der neuen Gaida-Orgel. Die von der Stadt Konz und der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus erstmals organisierte Reihe Internationale Orgelkonzerte ist schon nach dem vierten Veranstaltungstag ein Garant für Qualität und aufregende Klangwelten geworden.
Andreas Rothkopf hatte zum Beginn in seinem Konzert Weltliches und Geistliches gegenüber gestellt. Er begann mit einem kräftigen barocken Stück (La Royal von Charles Piroye), um dann in zwei Chorälen von Johann Sebastian Bach durch eine wunderbar leichte Registratur eine sphärisch-göttliche Atmosphäre entstehen zu lassen. Bei Bachs anschließenden Präludium und Fuge C-Dur (BMV 547) zeigte Rothkopf sein Vergnügen an der Klangwelt der Konzer Orgel und den Möglichkeiten, die das Instrument bietet.
Auf dem Weg zum Hauptwerk des Konzertnachmittags, der Sonate h-Moll für Klavier von Franz Liszt, die Rothkopf für die Orgel bearbeitet hat, hörte man eine für Mozart ungewöhnlich stille, in sich gekehrte Fantasie (KV 594), die sich erst im Mittelteil zu einem flotten Stück mit heller Klangfarbe entwickelte, um zum Ende hin erneut in sich gekehrt zu wirken. Der auf Mozart folgende Kanon h-Moll von Robert Schumann hatte es Besucherin Anne Roth aus Trier besonders angetan: "Das war für mich das schönste Stück an diesem Nachmittag."
Faszinierend, virtuos, magisch und mit breitem Klangspektrum durch häufig wechselnde Register versehen, präsentierte Rothkopf dann Liszts Klavier-Sonate h-Moll in einer eigenen Bearbeitung für Orgel. Die Klangwelten reichten von spannendstem Pianissimo über meditative Elemente und rauschende Pracht. Der Beifall war verdient, zeugte von Respekt für die außergewöhnliche Leistung und signalisierte echtes Verständnis für Rothkopfs Orgelspiel. jbo

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