Klappernde Mühle, rockende Gitarren

Seit fünf Jahren herrscht in und um die Herrenmühle in Kollesleuken Hochbetrieb, wenn dort der Deutsche Mühlentag ist. In diesem Jahr blieb der ganz große Besucheransturm aus. Die alte Wassermühle soll künftig nicht nur klappern, sondern zudem auch als Konzertsaal dienen.

 Stella Liemen (links) und ihre Freundin Elisa Merten aus Saarburg haben am Mühlentag in Kollesleuken viel Spaß. TV-Foto: Hermann Pütz

Stella Liemen (links) und ihre Freundin Elisa Merten aus Saarburg haben am Mühlentag in Kollesleuken viel Spaß. TV-Foto: Hermann Pütz

Freudenburg-Kollesleuken. (hpü) Der Deutsche Mühlentag bedeutet für Andrea Bauer-Fisseni und Ehemann Michael vor allem eins: Stress. Denn an diesem Tag machen die beiden einen Teil ihres Anwesens, die alte Herrenmühle im Freudenburger Ortsteil Kollesleuken, der Öffentlichkeit zugänglich. Seit fünf Jahren beteiligt sich das Ehepaar am bundesweiten Mühlentag der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM), der in diesem Jahr bereits zum 14. Mal stattfand. An diesem Tag soll Interessierten ein Einblick in das Innere von historischen Mahlbetrieben gewährt werden. Auch die Saarburger Hackenberger Mühle war zu besichtigen. Bei schönem Wetter - das hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt - herrscht in und um die Kollesleukener Herrenmühle Hochbetrieb. Während Michael Fisseni die Besucher gruppenweise durch das Gebäude führt und ihnen das imposante Mahlwerk erklärt, kümmert sich Gattin Andrea beispielsweise um die Bewirtung der Gäste. Allerdings sind die Fissenis nicht alleine. "Insgesamt 25 Helfer aus dem Familien- und Freundeskreis stehen uns zur Seite. Ohne sie würden wir das alles ganz sicher nicht schaffen", erklärt Andrea Bauer-Fisseni, die Tochter des letzten Kollesleukener Müllers. Dass es in diesem Jahr hinsichtlich der Besucherzahlen nicht ganz so "dick" gekommen ist, lag nach Auskunft Bauer-Fissenis am Wetter. Mehrere hundert Besucher dürften es aber auch diesmal gewesen sein.Seit 400 Jahren am rauschenden Bach

Seit über 400 Jahren ist Kollesleuken ein Mühlenstandort. Die alte, vom vorbei fließenden Leukbach angetriebene Herrenmühle ist bereits seit 1886 im Besitz der Familie Bauer. Im Jahr 1976 wurde der Mahlbetrieb eingestellt. Das alte Mahlwerk mit seinen Walzenstühlen und anderen Gerätschaften erweckt den Eindruck, als stehe es erst seit wenigen Tagen still. Tatsächlich ist die Technik, die sich über vier Etagen erstreckt, noch immer funktionsfähig. Am Mühlentag gab es die Möglichkeit, das Mahlwerk in Betrieb zu erleben. Das Klappern und Rumoren der alten Maschinen war im gesamten Gebäude zu hören.Die alte Herrenmühle in Kollesleuken sollte am Mühlentag 2007 allerdings nicht nur klappern. Die aus Konz stammende "Unplugged Gang" verwandelte den alten Mahlbetrieb erstmals in einen Konzertsaal - und zwar mit Rocksongs aus den 70er-, 80er- und 90er-Jahren. "Wir dachten uns, dass sich die Räume auch zu solchen Veranstaltungen eignen könnten. Besucher hatten das angeregt", berichtet Andrea Bauer-Fisseni. Die alte Mühle biete schon "von Natur aus" ein besonderes Ambiente, da müsse man nicht erst großartig dekorieren. "Das ist natürlich erst mal nur ein Experiment", sagte die Müllertochter. Denkbar sei aber, das historische Mühlengebäude künftig als Plattform für Künstler zu nutzen.Die sechsjährige Stella Liemen und ihre Freundin Elisa Merten (acht Jahre) aus Saarburg hatten auch ohne Musik ihren Spaß. Auf die Frage, was ihnen denn am besten an der Mühle gefalle, erklärte Stella, während sie ihre weiß getünchten Hände in die Höhe hielt: "das Mehl."

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